Lieder sind magische Räume – Blanca Nuñez
15.03.2023 57 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge spreche ich mit der Jazz Sängerin, Komponistin, Multi-Instrumentalistin und Liedermacherin Blanca Nuñez. Darüber, warum Lieder wie Räume sind, was Erfolg für sie bedeutet und wie und warum diese Definition sich ständig wandeln kann. Egal worüber ich mit Blanca spreche, sie öffnet stets Räume, die sich unendlich in alle Richtungen auszudehnen scheinen und findet Bilder, welche diese Unendlichkeit und die Unendlichkeit unserer Welt greifbar werden lassen.
Mehr über Blanca:
www.instagram.com/blancanunezmusic
Blancas Album "En Tierra"
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Transkript
Optimieren oder akzeptieren? Akzeptieren. Mhm. Und vielleicht hinterher optimieren.
Cool. Das klingt auf jeden Fall befriedigender als andersrum, ne?
Ja, eben. Sonst muss man sich das irgendwie zurecht leiden, ne? Ja.
Sicherheit oder Spontanität?
Du fragst wirklich Sachen, die für mich sehr miteinander zusammengehen. Mhm. Ich denke Spontanität,
weil Sicherheit weil es mir persönlich Sicherheit gibt spontan zu sein. Ah okay das klingt gut,
Kannst du das noch näher ähm also ich bin ja ein sehr,
Spontaner Mensch, ich bin ein sehr vielleicht sehr ähm mal impulsiv auch oder zumindest wie ein was,
oft heutzutage emotional äh bezeichnet wird,
Und ich finde dieser Emotionalität, dieser Spontanität ähm zu erlauben im in meinem Leben gibt mir Sicherheit. Also es gibt mehr Sicherheit, mich zu akzeptieren, so wie ich bin und darauf aufzubauen.
Heute haben wir das Thema Mama-Burnout. Lasst euch überraschen, es wird,
Bist du ein ganzes Stück? Ja.
Mhm. Das schmeckt sehr lecker. Danke. Chaos, Kunst und Muttermund.
Der Podcast für Kreativität und Unterschaffung,
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Interviewfolge von Chaos Kunst und Muttermund.
Heute beschäftigen wir uns mal wieder mit dem magischen Thema Kreativität und werfen dabei hoffentlich nebenbei noch den Muttermythos über Bord
Und heute ist mal wieder eine unglaublich vielseitige Künstlerin zu Gast. Die Musikerin Blanca Nunis.
Blanca ist ausgebildete Jazzsängerin, sie ist Komponistin, Multiinstrumentalistin und Liedermacherin,
Eine unglaublich vielseitige und leidenschaftliche Live-Performerin, Blanker unterrichtet Klavier, Gitarre, Gesang und gibt Singer-Songwriter-Coaching,
und sie lebt mit ihren zwei Kindern in der Nähe von Köln.
Herzlich willkommen liebe Blanca. Hallo Ute.
Ich freue mich auch hier zu sein. Ja, du hast ja auch eine Zeit lang in Berlin gelebt ab so,
Bisschen hat sich unsere Zeit, ähm wo wir beide so in dieser Singer-Songwriter-Szene ähm uns bewegt haben, da überschnitten. Also ich habe dich nie
persönlich kennengelernt, aber irgendwie tauchtest du immer wieder so in meinen Timelines auf.
Gleichfalls und dann äh bin ich irgendwie selber so ein bisschen abgetaucht und weggedrücktet und dann,
Plötzlich plopptest du aber wieder bei mir auf, ich weiß nicht genau, wann das war zweitausendsiebzehn, zwei0achtzehn. Mhm. Ähm.
Mit einer total starken Präsenz, die mich voll angezogen hat und dann habe ich gesehen, dass du eine Crowdfunding-Kampagne ähm gestartet hattest und habe mir das Video angeschaut und ähm ich war
sofort total hin und weg. Also die Musik, die Klänge, aber auch deine Präsenz einfach, um deine Worte. Ähm die haben mich so,
ins Herz getroffen und so schön. Die haben mir die haben mich so mit meiner eigenen Klarheit irgendwie in Kontakt gebracht und das ist
Irgendwie das, was ich immer wieder erlebe bei deiner Musik und bei deinem Schaffen. Oh wie schön. Und dann habe ich natürlich mitgemacht und habe eine CD erstanden und die hast du mir ganz liebevoll verpackt nach Berlin geschickt und ich liebe dieses Album.
Ähm ja schön. Verlinken und ähm,
Das Beste ist aber noch, dass wir uns ein Jahr später dann auch noch kennengelernt haben persönlich zufällig weil wir beide ähm einer ähm,
Masterclass für Musikerinnen teilgenommen haben, die ein Jahr lang gingen. Genau und ähm genau und dann haben wir uns persönlich getroffen seitdem gibt es diese Verbindung und ich bin total dankbar für die,
Total dankbar, dass du jetzt auch in diesem Podcast bist. Ja und mir ist das einfach so hängen geblieben, dieses Crowdfunding-Video und was du da gesagt hast, ähm,
Ich habe mir das vorhin noch mal angeguckt ähm und habe mir das nochmal rausgeschrieben und ja irgendwie, das begleitet mich immer noch so. Du hast gesagt.
Ich habe für mich das Format Song gefunden. Das ist ein unsichtbarer Raum, den du einfach über einem mitnehmen kannst und den anderen Menschen nutzen können. Und du hast gesagt, ein Song ist ein Raum, in dem Gefühle erlaubt sind,
in diesem Raum lasse ich ganz viel Freiheit, damit auch die anderen mit Musiker sich ausdrücken können,
genau. Das finde ich irgendwie so schönes, es ist so ein ganz einfaches, aber so tiefes Bild, wo so ganz viel mitschwingt und ähm.
Ja ich habe gedacht, vielleicht hast du Lust noch mal so ein bisschen zu erzählen, was bedeutet für dich, dass Lieder machen, also das ja. Sehr gerne.
Dass sie Leder machen, das ist äh wie ich da in diesem in diesem Video anscheinend schon gesagt habe das ist schon inzwischen so lange her, ne? Ähm ja äh ja äh,
Also ich habe angefangen Songs zu schreiben,
weil und ich kann mich auch an an an diesen Gedanken und dieses Gefühl sehr erinnern, bevor ich je einen Song geschrieben hatte.
Habe ich immer gedacht, Song schreiben ist etwas für für hochbegabte oder so was, ne? Ich habe gedacht, das können nur einige,
ne? Ich habe ja zu der Zeit in meiner Kindheit habe ich äh klassische Musik gelernt äh an Klavier, Geige, das heißt, ich habe immer fremde Werke, üben sollen, ne,
und,
Da dachte ich immer, wenn man was schreibt, dann ist es was immer irgendwie total ernstes und kompliziertes, ne, was man sogar auf Papier schreibt, ne. Also die die Noten und äh von daher war für mich so klassische Musik war, dass das was sein,
müsste, wenn man Musik beruflich macht und ähm ich habe mich aber als Kind schon immer von von einigen Popsongs total mitnehmen lassen, ne. Ähm ich habe,
teilweise auch schon geweint, als ich klein war mit Musik, ne und ähm da merkte ich schon, wie stark das ist,
dass das, was was nur da durch die Kopfhörer rauskommt oder durch die Boxen mich so dermaßen packt, ne.
Dass ich und dann wiederum erinnere ich mich an an dissen einen Gedanken, den ich meinte ich weiß noch, an sich immer mehr und mehr bewusst so in in der Pubertät und so angefangen habe, Songs zu finden, die mich so
gepackt haben von anderen Künstlern. Ähm da habe ich eines Tages mir gedacht, es wäre so schön.
So einen Raum zu finden in dem nur wirklich ausschließlich Songs sich befinden, die mich packen mhm. Die mich umarmen, die mich genau das ausdrücken, was ich gerade loswerden muss,
Dann dachte ich, hm,
Müsste man selber die Socken schreiben oder? Na das war ein bisschen der Anfang von von dieser ganzen Song-Schreiberei. Also es war nicht so, dass ich mir gedacht habe, äh ich möchte gerne Songwriterin werden oder Sängerin oder so, gar nicht, sondern es war einfach so ein so ein
Bedürfnis ähm Dinge loszuwerden, diese Art Energie ähm zu leiten, ne, also das musste raus und ich ich wie ich schon gesagt habe bei bei unseren Fragen vorhin, hm,
Emotional, es muss raus
irgendwie muss das raus. Wie als seinen Ausgleich, ne? Und daher äh ja, ich habe schon als Kind,
Texte geschrieben, einfach so kurze Geschichten oder ein paar Reimen oder so was, ne und es war einfach eine Frage der Zeit, ne, mit den ersten Akkorden und so, dass ich viel angefangen habe äh Songs rauszuhören.
Äh auch so hier und so. Ich hatte ein paar Freunde, die die hatten eine Band in Anführungsstrichen und die habe mich immer danach gefragt, dass ich Songs von Aways ist und Blear dann äh raushöre, weil sie das nicht konnten
Mhm. Und da bin ich so in Kontakt gekommen mit dieser mit dieser Musik auch und ich habe äh die ganze Akkordverbindung in einer Gitarre für sie rausgehört, weil er befreundet waren und ähm und das war so ein bisschen der Anfang wirklich, ne, dieses na gut ähm
ich habe die Griffe in der Hand. Ähm ich bin ständig am rumtrellern.
Ähm und immer mehr anfinden Songs, die die mich berühren und ich schreibe gleichzeitig auch, ne und es hat sich wie,
na ja wieso dann natürlich ein Gefühl, das da kam der erste Song und dann der nächste und dann der Nächste und ähm das ist so,
wie ein bisschen es bei mir losging und und dann habe ich mich immer.
Wohler gefühlt und immer wohler und wohler gefühlt da drin in meinen Songs und das, was ich meine mit dadurch, dass ich als Verbraucherin sozusagen ähm die Funktion von Liedern,
kennengelernt habe, sehr, sehr früh in diesem ich habe mich da eingekuschelt und eigentlich war's nicht mein Ziel. Songs für andere, also nicht mein erstes Ziel. Ich äh das kreieren, sondern das
wohlfühlen war mein Ziel, mich verstanden fühlen, dass äh alles was ich wollte, ne und dadurch, dass ich mir Songs Songs geschrieben habe,
habe ich mich selber umarmt irgendwie. Habe ich mir diese dieses Verständnis selber gespiegelt mit dem Song, ne? Und es ist es hat so eine,
oder dreifach oder vierfache Funktion, ich weiß nicht, ich habe dann es ist multifunktional der Song, weil an erster Stelle schreibe ich den selber, das kennst du sicherlich, schreibe ich den selber, um was loszuwerden? Das ist therapeutisch an sich. Mhm.
Und dann spiegelst du dir das selber. Das heißt jedes Mal, wenn du,
spielst, resonierst, sagt man das so auf Deutsch? Mhm. Vibrierst du mit diesem Gefühl nochmal, also du gehst dieses Gefühl durch, aber nicht jedes Mal gleich wie beim ersten Mal, sondern,
Mit mehr Abstand und das ist auch gesund. Das heißt, hm wir.
Wir verstehen uns selber in der Vergangenheit und in der Gegenwart gleichzeitig. Und wir sehen in dem Moment, in dem wir den Song spielen, vielleicht,
sind wir in Kontakt mit der hier du mit mit der Ute von von dem Moment wo du diesen Song geschrieben hast aber auch mit der Zeit, die vergangen ist
Mhm. Mit den Schritten, die du gegangen bist, bis heute, ne? Und äh du bietest dir selber Verständnis.
Dadurch, ne, also du kannst dir die Hand geben, der der Ute von damals, ne? Mhm. Angeben und sagen, guck ne, wie und stolz auf einen auf sich selbst sein, ne? Und ähm wie wie groß äh bin ich denn geworden in der Zeit, ne?
Dass ich jetzt das mit Abstand auf der Bühne spielen kann und äh nicht dabei voll heulen muss oder so, sondern dass ich das jetzt einfach,
Aus meiner Miete äh aus meiner Mitte ähm,
heraus dann singen kann, spielen kann und vielleicht sitzt jemand im Publikum oder zu Hause und hört mich durch Spotify oder was auch immer und,
fühlt sich komplett umarmt in seine oder ihrer Situation, wo jetzt äh dieser Song genau reinpasst, ne
Ja. Von daher, es hat finde ich sehr viele Funktionen des Song schreiben. Der Song ist deswegen für mich so ja wie wie du schon äh da erwähnt hast von von diesem einen Text. Also für mich äh ist wie so ein,
zählt
Man nimmt es überall mit hin und äh man ploppt es auf und ähm man kann dadrin schlafen. Und wohnen, wenn man's braucht, ne,
Wieder einpacken und äh verschwindet's, ne, aber es ist immer noch da.
Ja. Ja für mich hat das auch so was Magisches, ne? Weil das ist so was Kleines, Simples im Grunde, ne? Mhm. Auf den ersten Blick, aber,
hat halt so unglaublich viel Tiefe, also auch durch die Verbindung von Text und Musik entsteht ja auch nochmal eine Tiefe und bekommen eben, was du ja auch gesagt hast, Gefühle, Raum, die so
gar nicht den Raum hätten und werden aber auch gehalten, ne. Also das ist quasi wie ein Raum,
der innendrin aber unendlich ist. Ja weil er nämlich auch noch der Raum ist für die anderen, die das Lied hören ne und das das genau. War auch so eine Erfahrung, die ich gemacht habe mit diesem Lied dann auf die Bühne zu gehen, verändert das auch nochmal,
und ähm und das finde ich für mich auch nochmal so ein heilsamer Prozess, der vielleicht auch ein bisschen therapeutisch sein kann, ne. Also das ist von diesem Schreiben, was so was ganz Intimes ist weg. Mhm. Ähm,
ist er auf einmal total selbstständig und ist er gar,
ein Teil von mir, ne, also der ist irgendwie aus mir rausgekommen, aber jetzt ist der auf einmal da und für jemand anders bedeutet, der vielleicht was ganz anderes und das zu singen mit dem Gefühl,
was hören denn jetzt die anderen vielleicht da drin? Weiß ich natürlich nicht, aber ich kann es spüren, dass das schwingt, ne, dass da so viel schwingt, alle Möglichkeiten und ähm,
Für mich bedeutet das wirklich dann so was, ne, so ein Gespür für diese Unendlichkeit in einem kleinen kompakten Ding irgendwie. Genau, genau und auch es nimmt kein kein Platz. Das ist ja das Magische für.
Es nimm nur Zeit. Es sind nur vielleicht dreieinhalb Minuten, ne? Äh.
Ich finde das einfach wirklich wie wie du sagst, magisch. Ich find's ähm so ökonomisch. So magisch so ja,
ich ich find's unfassbar schön auch äh was dann passiert mit bestimmten Songs, ne? Das das die im eigenen Leben immer wieder eine neue Bedeutung kriegen können,
Ja. Äh Beispiel, kennst du ja bestimmt äh von Johnny Michel. Ja. Hat sie, glaube ich, dreimal,
in drei verschiedenen Varianten. Ich bin mir grad nicht sicher, aber aufgenommen im Studio, ne und dann gibt es so diese,
verschiedene Versionen und ihre Stimme ist so witzig, weil wird immer tiefer, ne, mit der Zeit, dadurch, dass die Ketten Raucherin ist und das ist so schön, weil,
der Song ist ja, es redet genau darüber,
Mhm. Ähm wie wie das Leben früher von der anderen Seite, so wie die Wolken, ne? Mhm. Ähm ich habe jetzt ja ich habe jetzt das Leben von beiden Seiten.
Gesehen oder die Wolken von beiden Seiten gesehen, von unten ne und von Geben und Nehmen und das ist unfassbar,
cool, wenn wenn ein Song natürlich so so eine Bedeutung hat. Natürlich kann man überall diesen Song mitnehmen durchs Leben, ne und immer neue Bedeutungen geben den Song, ne
Ja, beziehungsweise der Song kann neue Bedeutungen, ein Hauchen auch äh den Moment, genau.
Wahnsinn und ähm ja es ist so toll, dass sich das bei dir dann auch alles so,
im Grunde zufällig, ne, so zusammengefunden hat, also sozusagen einfach das das musikalische Handwerk hattest, aber auch ja einfach die,
Ja die emotionale Musikalität, ne und dann auch das Song schreiben, also das Texten, also die die Sprache ist für dich ja auch ein ganz wichtiger Ausdruck.
Total ne? Ja ja. Und dann hat sich ja auch nochmal durch deine ähm Gesangsausbildung, ne, dass du hast Gesangsausbildung gemacht. Mhm.
Auch noch mal so,
Also jetzt jenseits von den Beatles und der Klassik, mit denen du schon, ne, viel unterwegs warst, dann auch noch so der Jazz irgendwie da reingemischt.
Ja also ich weiß gar nicht, wie ähm,
jetzt habe ich irgendwie den die Verbindung vielleicht da. Genau, also irgendwie habe ich das
ne, da kommt im also du sammelst ganz viel
ne, was dir so begegnet im Leben und das fließt alles da ein und ähm und ich ähm ja ich ich frage mich schon, was ist in fünf Jahren, wo ist Plakat da, was macht die da, ne? Also das ist ich finde das so faszinierend, also ähm,
Also ist das so auch also ja so ein bewusster Prozess, dass du ähm auch immer die Veränderung so suchst oder passiert das einfach? Ähm also wie nimmst du das wahr? Ähm,
Es ist interessant, dass du das alles als Veränderungen wahrnimmst, weil,
Witzigerweise umso mehr die Zeit vergeht, desto äh mehr empfinde ich, dass ich eher stabil,
bleibe schon die ganze Zeit. Weißt du, was ich meine? Also das äh Veränderung.
Eigentlich ich finde Veränderung gehört zum Leben für mich ist Musik ist Musik wenn ich jetzt grade über über Musik, über mein Tun spreche. Ich finde ich bleibe,
meinen Anfängen auch total treu
Weißt du was ich meine? Also ich glaube, das ist ja das Interessante und das ist, was vielleicht sich nach Mischung oder Veränderung oder was Neuem dann anfühlt vielleicht von außen, ist
tatsächlich, dass ich immer wieder da zurückkehre zu zu dem woher ich komme. Und das ist vielleicht ungewohnt
da wo ich gerade bin, am Lernen oder so, ne, wie jetzt, die singe jetzt einen Jazz-Standard und hinterher.
Einen Song mit Zweierakorden, wo nix passiert, aber der Text total reich ist,
ne, also jetzt äh Beispiel XY, ich weiß nicht jetzt grade, wenn ich im Beispiel mir fällt gerade kein Beispiel ein,
Aber ähm Musik ist Musik,
und ich glaube ähm für mich geht's lange nicht mehr wirklich um um Stilrichtungen und das ist, was mich glaube ich auch jahrelang so ein bisschen ja,
leiden lassen hat, ist, dass ich mich nicht definieren konnte, auch äh nicht mich, sondern äh das, was ich mache, nicht so richtig.
Stilistisch definieren konnte und dann dachte ich, okay ja dann mache ich so Popmusik, aber dann bist du unter Jazzan und dann ist Puppenmusik irgendwie wenn du sagst so, ich du bist Popmusiker, dann ist es so so äh,
Ähm ja,
kannst du nur ein paar Akkorde, ne oder interessierst du dich nicht so für für ja so Spannung in der Harmonie oder nee, stimmt gar nicht.
Ne? Also ich finde, das war aber wiederum schon immer in mir diese Suche nach den Zwischenfarben.
Ne? Mhm. Schon sehr, sehr klein. Ich ich spürte einfach,
unheimlich tiefe Dinge, wenn ich bestimmte Akkorde gehört habe und hm ich rede jetzt von der oder so was, ne und ich,
Ich habe Dinge gehört, um gespielt oder nachspielen wollen auch, weil ich sie von von der Schallplatte kannte, von meinen Eltern, dass ich dachte, boah, das ist das, da ist irgendwie so so eine Welt, die ist so surreal und warum ist sie nicht real? Warum
hört sich das so surreal an, wenn ich mir anhöre, ne?
Ähm und dann natürlich wenn ich anfange dann Musik zu machen selber, dann dann kommen solche Sachen raus ne und äh von daher ich finde nicht, dass das Veränderung ist, wenn ich mich,
hin und her bewege, sondern es ist ein bei sich bleiben,
Das ist äh fast das Gegenteil. Also es ist es ist na ja auf jeden Fall Impulse zulassen,
ne äh neue Impulse zulassen und da dadurch glaube ich ist bleibt man dann offen für Input. Mhm. Ähm,
und ich erkenne dann zum Beispiel auch interessante Elemente in vielleicht ein Heavy Metal oder in anderen Dingen, wo ich,
vielleicht von zu Hause aus nicht erwartet hätte, dass es vielleicht Veränderungen für mich dass ich dann Elemente finde woanders wo ich das nicht erwartet hätte. Aber das
bringt das auch, glaube ich, die Tatsache, dass man irgendwann so davon lebt, dass man das professionalisiert hat, dass man das studiert hat vielleicht oder gelernt hat. Man lernt ja auch ähm,
dadurch Stilrichtungen nicht nur zu respektieren oder akzeptieren, sondern zu verstehen.
Und deswegen kannst du ja auch alles respektieren und akzeptieren, weil es ist es gibt nichts, was man akzeptieren muss oder respektieren muss. Es ist selbstverständlich da. Ne und ähm deswegen das da komme ich wieder dahin zurück ähm,
Musik ist Musik und ich glaube jeder Mensch, der ein gut funktionierendes Organ hat äh oder halbwegs,
äh dass man was hört, ne? Das meine ich. Also hm,
Ich finde akustisch passiert was, ne? Physikalisch passiert etwas in der Luft, wenn wenn es musiziert wird. Und wir spüren das im Körper
und bestimmt ähm schütten sich bestimmte Hormone dann aus oder was auch immer. Deswegen Musik ist nicht einfach nur eine schöne Kunst, die da draußen außerhalb von einem Menschen ist, sondern dies hier,
ist drin,
Und das ist ein Teil von uns, nur wir können es nicht sehen, so wie die Songs, ne? Wir können sie nur wahrnehmen oder machen die Songs oder schreiben, aber wir können sie nicht sehen und trotzdem sind die da,
Und das ist ja Musik, deswegen äh finde ich ist ganz egal, was für eine Stilrichtung das ist, wenn man einen musikalischen Ort gefunden hat und man sich wohlfühlt, geborgen fühlt, dann.
Mach mal ne dann lass ich da reinfallen dann lass dich da verstanden fühlen. Ähm,
egal welche Stilrichtung und von daher ähm jetzt in meinem Tun werde ich immer ähm also mich macht das super,
glücklich, immer wieder ähm,
Elemente wie gesagt woanders, außerhalb von mir zu finden, mit denen ich was anfangen kann,
ne und Songs zu covern zum Beispiel, ne, die wo es nicht erwartet wäre, ne, von einer Person mit meinem künstlerischen Profil, das ich jetzt einen Song von Dua Lipa dann äh
Cover oder so was, aber das ist das sind verdammt gut geschriebene Songs. Also,
Und das ist der Punkt, so die die Knoten zu finden. Oh, guck mal, da passiert, da ist diese Wendung oder da wird das hier im Text gesagt. Ne und das daraus kann ich was machen,
Es ist wie wie ein Reststoff zu finden oder nur weil es mal einem altmodischen Vorhang äh gehört hat, bedeutet das nicht, dass ich nichts damit machen kann.
Genau. Mhm. Ich weiß nicht,
ein bisschen lang. Der Vorhang. Ja. Ah das finde ich echt spannend. Also auch ne, dass du sagst, das ist
für dich gar keine Veränderung, sondern einen bei dir selber oder bei dir selbst sein. Das ist auch ähm,
Ja so ähnlich wie das, was wir am Anfang vielleicht hatten mit äh Spontanität ähm,
ja die selbst treu bleibst und ähm und dass du also dass du die Dinge und die Musikrichtungen, die Akkorde, die Harmonien, alles,
quasi erforscht, ne, also eigentlich bist du eine Forscherin und währenddessen immer bei dir bleibst und dann immer was Neues,
entsteht, was da als ne im Außen eben als Veränderung wahrgenommen wird, aber im Grunde ist es einfach dein Wesen so, ne, wahrscheinlich. Ja, ich finde, da gibt es tatsächlich auch,
ähm Künstler und Künstlerinnen, die die viel äh.
Könnte sagen, experimentierfreudiger sind als ich, ne. Ich finde, ich bleibe zum Beispiel sehr bei akustischen Instrumenten, ne? Wo ich mir immer mal wieder wünsche, eigentlich und immer stärker. Ich glaube,
Durch die Pandemie auch, dadurch dass man äh sehr viel oder Frau sehr viel äh alleine selbstständig musiziert hat, weil ne, keine
Bands möglich. Hm habe ich immer mehr Lust auch,
drauf oder habe ich mehr Geschmack gefunden, auch in in elektronischerer Musik was ich schon immer auch mal mochte, ähm Projektweise oder ne aber immer mehr und trotzdem habe ich das noch nicht ausprobiert und ähm.
Ich bleibe meistens bei sehr akustischen Instrumenten. Mhm. Aber ich denke, das hat ja auch sehr damit zu tun, dass ähm sehr viel damit zu tun, dass ich sehr langsam bin,
Andererseits im im mich bewegen. Ähm digital sozusagen. Also wenn ich jetzt ähm,
viele Knöpfe habe, ne, dann denke ich, ah, nee, lass, dann,
kommt nicht raus und spiele Gitarre und Klavier und ich sehe alles, was ich tue, ne.
Ähm aber deswegen denke ich, es gibt Menschen, Künstlerinnen, die die viel mehr wirklich ausprobieren, ne und da finde ich mich ziemlich traditionell, ähm was so die die Ausstattung angeht, ne, was die,
Die Infrastruktur ne und das bedeutet nicht, dass ich so bleibe. Aber hundert Pro glaube ich werde ich bei mir bleiben. Also ich versuche,
Immer wieder reinzuhören. Mhm. In mir. Ich glaube oder in mich reinzuholen in mich reinzuhören, genau. Ich glaube, das ist der einzige Weg, äh der für mich Sinn macht.
Ähm sonst würde ich aufhören, Musik zu machen, wenn ich jetzt ähm was äh fremdbestimmtes machen müsste oder so, ne?
Würde ich glaube der Reiz verlieren, den Reiz verlieren für mich. Mhm. Ja. Ja. Genau.
Kann ich gleich mal nachfragen, weil ähm wir ja hier auch die Kreativität erforschen. Ähm,
Was braucht es denn für dich noch, also an Futter sozusagen im Leben, damit du kreativ sein kannst? Mhm Natur.
Ohne Ende und andere Arten der Kunst,
sowieso. Also Räume besuchen, die etwas zu bieten haben. So seien es Museen,
ähm oder einfach nur Räume auch ähm Räume, die die voller Leben sind irgendwie. Es kann ja auch ähm der Arbeitsraum von jemandem
sein, der kreativ unterwegs ist, ne und das, wo äh das ist total inspirierend für mich, Gespräche,
auch Gespräche mit dir oder? Wir wir haben ja eine Zeit lang äh,
mehr oder weniger regelmäßig so ein bisschen uns ausgetauscht und äh solche Gespräche, die die bringen mich auch weiter, ne. Ähm gut, ich finde hm,
und sowieso gut das Leben an sich, ne, also meine Kinder, also die,
Mutter sein, dieses in mich reinkommen, reflektieren, was macht das mit mir? Ich glaube, der eigene Prozess ist immer inspirierend auch, aber der eigene Prozess ist nicht,
Einzeln ist es nicht isoliert. Es äh lebt mit allen anderen Menschen und Situationen, ne. Mhm genau deswegen.
Inspiration. Ich suche sie nicht aktiv, aber wenn dann vielleicht nicht als Inspiration, sondern ich suche,
dann die Situationen, die mich
Nachhinein inspirieren, aber vielleicht kreativ, aber ich suche sie an erster Stelle, um mich auszugleichen. Um um mich verstanden zu fühlen, ne. Ich wohne auf dem Land und ähm ja
wenig los, was so kulturell gesehen, ne, aber es ist viel Natur da, das geht mir super viel und manchmal brauche ich aber auch diesen Austausch, ne, diese.
Und dann fühle ich mich wieder richtig. Das klingt auch ein bisschen komisch, ne, aber wenn wenn man es nur davon abhängig macht, was für Kommunikation,
man mit seinem Mitmenschen dann hat, dann fühlt man sich als als Kreativer Mensch äh häufig unverstanden oder als Einzelgänger oder so, ne
Mhm. Und ich finde dann, wenn ich mal nach Bonn oder Köln ins Museum gehen kann oder in einer irgendwo anders eine kleine Ausstellung mal besuchen kann in in,
weißt du, in den Kopf von jemand anderen reingucken kann,
der auch so vielleicht mal endlich tickt wie ich oder wo wo ich einfach Dinge erkennen kann von mir, ne. Dann fühle ich mich wieder so ein bisschen weniger allein und äh ist inspiriert immer. Es ist seinen Anstoß immer den Anstoß, ja.
Ja. Und was ist Gift für deine Kreativität? Uff,
Gift für meine Kreativität ist ähm der Vergleich mhm mit anderen ähm,
und die Erwartung an mir selbst. Ja,
Total und das äh geht auch wieder Hand in Hand, ne? Also ich erwarte was von mir, weil ich das woanders sehe, dass es anders geht und dann äh dann vergesse ich plötzlich, was für Lebensumstände ich so habe, die,
mein Leben anders definieren als andere Leben und dann sehe ich nur das, was bei anderen funktioniert,
Und nicht das, was nicht funktioniert natürlich, von daher vergleiche ich es immer Gift und ich versuch's eigentlich soweit es geht,
außen vor zu lassen, deswegen zum Beispiel also ein das ist einer miteinander der Gründe, warum ich das Leben auf dem Land so,
so schätze. Ich kann mich schlecht vergleichen so. Ähm genau und auch so alte Glaubenssätze aus der Kindheit vielleicht, aus altbackener Erziehung.
Ja das ist auch Gift natürlich für die Kreativität, ja. Mhm genau.
Versuche ich auch so weit es geht drüber zu bügeln.
Ja.
Genau, also nicht unterm Teppich zu kehren, sondern wirklich mich damit zu beschäftigen, nochmal den dem Fleck äh gucken in der Sonne und sagen, so, was mache ich jetzt da und dann bügeln, zumindest das ist ohne Falten aussieht.
Aber das mit dem Vergleichen, das finde ich auch echt so spannend, ähm auch ein Riesenthema für mich und ähm,
Und du hattest ja auch eine Frage oder ein Thema für die Oton-Rubrik mitgebracht, die da ja auch so ein bisschen, wo das auch so ein bisschen mitschwingt. Genau. Ähm und zwar, ne, wolltest du dich zum Thema Erfolg austauschen? Ja. Ähm,
und das hat mich auch echt noch mal, es hat mir auch nochmal so Gedankenanstöße gegeben, dieses Thema. Ähm,
und ich finde das das so ja so schwierig mit dem Vergleichen, weil ähm weil das hat ja mehrere Aspekte, ne? Ähm und ähm wenn wir,
Ja, wir müssen uns ja reflektieren und wir müssen,
Unsere Umwelt reflektieren und ähm und wir wollen ja auch in Verbindung sein mit anderen und dann müssen wir ja schauen, ne, wie machen die das, wie mache ich das? Mhm. Also vergleichen das ja auch wichtig und ähm und auch wertvoll ähm aber
Mir auch noch mal, wo du's jetzt gesagt hast, so bewusst geworden, dieses,
nicht vergessen, wie meine Umstände sind, ne, wenn ich mich vergleiche. Das ist ja so ein Schlüssel. Bei diesem Thema. Ähm,
Und da äh musste ich dann an an dieses Erfolgsthema denken. Also wenn du magst, können wir das ja gleich mal sehr, sehr gerne. Ja, ja, vielleicht mal die Utopie,
Ja du ähm also du hast dir gewünscht dich über Erfolg auszutauschen, vor allem im Kontext von Beruf und Karriere und deswegen habe ich meine OTOM-Gruppe die Frage gestellt ähm.
Wie definiert ihr Erfolg, eben im Kontext von Beruf und Karriere und hat sich diese Definition nach der Geburt eurer Kinder verändert?
Und die spiele ich jetzt mal vor.
Ja Erfolg ist auch ein sehr spannendes Thema. Ähm,
ich habe so überlegt, dass ich, glaube ich, schon immer,
den Wunsch hatte, dass ich ein glückliches Leben führen kann und das für mich persönlich als Erfolg definiert habe. Ähm das,
kam in dieser Welt, wo ja zum Beispiel Geld und Statussymbole mehr als.
Erfolgsanzeiger dienen, ähm irgendwie immer nicht so gut an und ich,
hatte zum Beispiel auch mal ähm eine ältere Frau, die mir dann gesagt hat, na ja
glücklich sein. Das ist ja ganz einfach. Dann muss man ja nur seine eigenen Maßstäbe daran anpassen und dann sind wir ja immer glücklich so ungefähr und das passte für mich nicht so ganz und ich konnte damals aber noch gar nicht,
kontern. Mit den Kindern hat sich mein Erfolgsverständnis nicht wirklich verändert,
aber ich habe darüber viel mehr nachgedacht und kann das jetzt viel besser in Worte fassen. Also mir geht es darum, ein meinen
Werten und meinen Bedürfnissen angepasstes Leben zu führen und ähm meine Werte sind eben nicht ähm finanzieller Reichtum oder sowas, sondern meine Werte sind zum Beispiel Nachhaltigkeit und Gemeinschaft
und ähm Selbstbestimmung und ähm wenn ich danach leben kann und ähm,
Ja, dann dann ist es für mich super erfolgreich und das Spannende daran ist, dass ich.
Immer wieder feststelle, dass ich in so vielen Punkten dieses Leben schon lebe und,
in ähm in anderen Hinsichten habe ich immer wieder das Gefühl, ich bin eigentlich ein Anfängerin, ja, ich fange jetzt äh,
nach meinem Studium an ähm nochmal was ganz anderes zu machen und habe nochmal eine andere Ausbildung angefangen und ich habe immer das Gefühl, in dieser Gesellschaft eigentlich eine Anfängerin zu sein und gleichzeitig ähm,
lebe ich aber mein Leben immer mehr nach meinen Werten und ähm,
habe eigentlich das Gefühl, es passt schon. Ich bin super erfolgreich, in dem was ich vom Leben möchte und ja, das ist spannend ähm,
immer wieder zu reflektieren, weil es eben von außen so wirkt, als wäre ich überhaupt gar nicht erfolgreich bisher, genau. Ähm ja, sehr spannende Frage.
Tschüss, definiere ich ähm für mich eigentlich,
sehr darüber, dass ich glücklich sein möchte, dass ich ähm,
ja Dinge tun möchte, die mir Spaß machen.
Dich genieße, dich mit Freude tue und darüber so viel Geld erwirtschafte, dass ich davon gut leben kann. Also ich,
nicht das Ziel. Für mich bedeutet das nicht Erfolg, dass ich irgendwo.
Viel Anhäufe an an materiellen.
Ja, also an an an finanziellen Dingen oder so, sondern mir ist wichtig, dass es mir gut geht dabei, dass ich dass ich Freude habe an dem, was ich tue.
Und,
da muss ich auch sagen, diese Definition habe ich auch immer beibehalten und ja, da fließt das vielleicht auch mit den Prioritäten nochmal zusammen so äh mit dem mit dem Thema Prioritäten.
Dass sich,
die eben eher nach nach so persönlichen Bedürfnissen oder danach gesetzt habe, dass allen Beteiligten gut geht ähm.
Zumindest langfristig und das, dass ich das, was ich tue, gerne mache und,
da ja das so oft wie möglich. Je,
öfter, desto erfolgreicher. Also je mehr Vorstellungen ich spielen kann, umso ähm ja, umso,
erfolgreicher fühle ich mich,
Wenn es um Erfolg geht, habe ich vor etlichen Jahren ähm,
was für mich etablieren können, was mich oft sehr, sehr entlastet, dass ich ähm das Wort Erfolg durch das Wort gelingen ersetzt habe, dass ich mich nicht mehr über Erfolg definiere, sondern ob mir etwas gelingt
oder wie ich es erreichen kann, dass mir etwas gelingt und das ist für mich eine wesentlich,
malere Sichtweise auf das ähm,
Ziele setzen, das Erreichen von Zielen und so weiter und so fort. Also in meinem Leben und in meinem Gefühl passt es viel, viel besser rein. Ja, jetzt muss ich mal Luft holen.
Viel geredet. Ähm ja was heißt gelingen für mich noch,
Ähm für mich heißt es, dass ich ähm,
täglich damit Struggle, auch wenn ich's mir anders wünsche, ähm,
versuche zu unterscheiden ähm was sind meine.
Individuellen Probleme beziehungsweise was sind meine Möglichkeiten individuell ähm,
auf Umstände einzuwirken, sodass mir Sachen gelingen oder eben auch nicht und was sind strukturelle und systemische,
und ähm durch meine Arbeit, aber auch durch mein privates Umfeld bekomme ich halt immer wieder mit, dass besonders Frauen ähm dazu neigen, strukturelle und systemisch
bedingte Probleme, Missstände zu ihren individuellen zu machen. Und grad als Alleinerziehende ist man da extrem oder,
anders, aber auch anfällig dafür, dass man sich ein Unvermögen attestiert. Ähm,
und sich dabei aber um gesellschaftliche und strukturelle Missstände handelt und das ähm zu entkoppeln und sich bewusst zu machen, entlastet mich auch oft. Was nicht bedeutet.
Dass es mich dann schlussendlich nicht doch frustriert ähm wenn ich ähm,
Dinge dann halt nicht so ändern kann, ne. Genau. Wenn mir noch was einfällt, dann gebe ich noch ein Zeichen.
Ja, vielen Dank für eure Gedanken und eure Offenheit zu dem Thema,
Magst du noch was dazu sagen, Blanka?
Ich resoniere sehr mit dem mit dieser mit dieser Aussage, mit diesen Aussagen muss ich sagen, ne? So okay, es gibt doch eine Sache, die die mir jetzt wieder durch den Kopf,
kommt ähm die die Mädels die letzten Tage durch durch den Kopf gegangen war als ich über dieses Thema für dieses Gespräch mit dir äh durch den Kopf kam.
Ähm und zwar ich finde, es ist total schade,
in in unserem Leben, in unserer Gesellschaft, in unserer Welt, äh dass wir so nah am Bild sind
manchmal, ne, sondern an an unserem eigenen Bild, an am Bild des Lebens, an an Bildes, des ähm idealen Lebens, ne, also wie sollte,
mein Leben aussehen, äh wo laufe ich hin und so weiter und ich habe das Gefühl, du kennst das ja auch vom vom Zeichnen.
Man muss immer mal wieder Abstand nehmen. Mhm. Also wirklich wortwörtlich Abstand. Bei meinem Malen sowieso. Du musst ein paar Schritte nach hinten, um das Bild noch mal zu sehen,
und äh zu sehen, was noch nicht stimmt mit dem Bild, was was fühlt sich denn künstlich an oder an in welcher Richtung soll's jetzt gehen, ne? Was zu viel zu wenig und ich finde, das fehlt uns super häufig in unserem eigenen Leben.
Diesen Schritt oder diese paar Schritte nach hinten, denn,
und da kommen wir zu dem philosophischen Fragen ja auch wieder zurück wie immer wie ich immer zumindest komme ähm wofür das Ganze eigentlich warum.
Müssen wir irgendwohin. Denn ähm wir sind nur hier, weil unsere Eltern uns her gebracht haben.
Und ähm im Endeffekt ist es ja nicht mal eine bewusste, eigene, bewusste Entscheidung aus unserem jetzigen Leben, dass wir gesagt haben, ich habe ein Ziel und deswegen komme ich auf die Erde und dann ne, sondern wir sind einfach hier. Wir existieren,
und äh jedes Ziel.
Vertreib oder Vertrieb ähm ne, also wir müssen, um uns zu bewegen, brauchen wir ein Ziel, ist ja klar,
um nach vorne zu kommen, müssen wir gucken, okay komm, jetzt äh bis zum Ende vom ne, bis zur der Ecke äh laufe ich und danach darf ich also renne ich und danach darf ich laufen, ne so beim Joggen zum Beispiel, ne? Man braucht so die Ziele, um überhaupt.
Ähm weiterzukommen, sich zu verbessern, ne. Ist ja klar.
Aber wozu? Das Ganze und ich hatte eine Situation, ähm und das würde ich auch gerne nochmal erwähnen, hier ähm jetzt während der Pandemie dachte ich, es ist jetzt die perfekte Zeit,
etwas zu machen, was ich noch nie angepackt hatte
Und zwar Masterstudiengang in Komposition ähm Jazzkomposition und eine Rangement anzugehen, also zu versuchen, da reinzukommen und diese zwei Jahre nochmal zu wuppen jetzt, dass ich keine Gigs habe. So.
Und ich habe mich beworben. Ich wurde auch aufgenommen und ich habe angefangen und es war einfach nicht machbar.
Ich kam nicht mal dazu zum Unterricht nach Köln zu fahren, weil ich ich hatte Unterricht donnerstags und donnerstags war irgendwie wochenlang hintereinander, ständig irgendeinen Termin.
Von meinen Kindern, wo ich
äh Kinder hinbringen musste oder Elterngespräche in der Schule meines Sohnes oder so war die ganze Zeit irgendwas und ich merkte auch, dass in dieser in diesem ganzen Stress der mich gefühlt hat,
die Frustration das nicht schaffen zu können,
Also das war ja ein Anspruch an mir selbst. Ich wollte das ja. Ich wollte das von Anfang an, als ich damals 2007 angefangen habe, Jazzgesang zu studieren, habe ich gedacht, cool, dass ich jetzt schon mal drin bin
hinterher möchte ich gerne Komposition studieren, ne? Wenn das geht und das ging jetzt, ne,
Wie gesagt, weil ich keine Gigs hatte, dachte ich, es geht. Und es ging aber nicht, weil ich Kinder habe und ich merkte die Kinder, das wollte ich sagen, die Kinder haben diesen ganzen Stress.
Geschluckt von mir und ich spürte, wie mir die ganze Situation aus den Händen geht, ne? Mhm. Und es war,
Der Moment äh über Weihnachten war das dann ähm also vor jetzt vor über einem Jahr, ne, dass ich dachte, okay,
Du musst dich jetzt entscheiden, Blanca. Äh wie wichtig es dir jetzt Komposition zu studieren. Ähm für wen und für was machst du das eigentlich?
Willst du jetzt? Also natürlich, ich äh ein Teil von mir. Ich muss zugeben, ein Teil von mir wollte was beweisen, glaube ich, ne. Mhm. Und ähm,
Das ist so ein so ein alter Teil von mir, habe ich das Gefühl, weil das ist finde ich so wenig ich, dass ich irgendwas jetzt beweisen müsste, aber das musste ich beweisen irgendwie, dass ich das noch schaffe, auch noch als Mutter, ne und das,
es ging einfach nicht und ich merkte, meine Kinder brauchen eine ruhige Mutter jetzt gerade. Eine Mutter, die bei sich ist. Die brauchen jemanden, der,
Sie versteht. Mhm. Und in der Lage ist da zu sein, wenn es wirklich nötig ist. Und ich war nicht in der Lage, weil ich so frustriert war, dass ich einfach nur,
ja äh gehechelt habe die ganze Zeit, ne. Also ich ich,
konnte nicht und es war auch so absurd bei beim bei diesen ähm Sessions, äh Unterrichtssessions online teilzunehmen, wo andere Studenten dann seine total.
Werke dann vorgestellt haben und ich dachte nur, ich habe mir das angehört und angeguckt, die Noten und so und wir sollten dann äh Feedback geben ähm als Mitstudent, ne und ich,
Ich habe das Gefühl gehabt, ey, wer hat denn Zeit für so? Das war schon so es war so heftig, ne? So zu denken, krass, also das ist,
nie für möglich gehalten, dass ich ähm,
empfinde, man braucht bissel diese Zeit so als Luxusartikel diese Zeit zu haben, um so eine,
Musik zu schreiben, ne? Aber natürlich brauchst du ähm,
die Zeit als Luxusartikel und die Ruhe und äh keine Kinder mit mit auch noch mit mit ich meine
Kinder überhaupt, ne, deine Kinder, die die dein deine Energien im Moment brauchen, ne, um deine Pflege und dein dein Mitdenken und auch noch Kinder mit besonderen Bedürfnissen auch noch mehr.
Von daher, das war für mich äh über Weihnachten ähm einundzwanzig, zweiundzwanzig, dass ich gedacht habe, okay,
Jetzt einfach sein und es war eine sehr, sehr bewusste Entscheidung. Ähm erstmal kam so das Gefühl des Scheiterns hoch,
Ich weiß noch, dass ich geweint habe darüber, ne und dass ich dachte, ich will nicht, ich will nicht aufgeben, aber andererseits ich dachte, nein,
Das entscheidest du jetzt einfach, um deine Kinder und um dich selber. Du bist nicht weniger Musikerin oder weniger kreativ oder du bist gar nix weniger, nur weil du das konkret jetzt, dieses eine Ziel nicht,
äh erfüllst oder nicht dem nachgehst, obwohl du dir das schon so lange ja auch äh vor so langer Zeit vorgenommen hattest. Geht nicht,
Die Umstände haben sich einfach geändert,
und das wird wahrscheinlich gar nicht gehen und ähm Menschen um mich herum dachten also haben zu mir gesagt aber das kannst du ja ja es ist gut wenn du das jetzt einfach äh vielleicht erstmal temporär aufhörst kannst du nochmal nachholen und dann habe ich gesagt nein,
Ich will das nicht nachholen, weil wenn ich so rangehe, dass ich was nachholen muss
Ist das wieder eine Erwartung an mir selber? Ist wieder so eine Aufforderung, nein, nein, will ich nicht. Ich will mich jetzt von der Idee einfach verabschieden und.
Einfach zur Ruhe kommen und mich für das, was ich jetzt hier bin, für mehr als genug halten,
und ähm ich glaube mit der mit diesem,
mit dem Treffen dieser Entscheidung habe ich sehr viele Dinge für mich gelernt ähm die Neuwaren
tatsächlich und damit hatte ich nicht gerechnet, ne und zwar wirklich mich von von ganz alten Lasten zu verabschieden, ne. Diese ja von Erwartungen zu verabschieden und,
und nicht als Trost, ähm sondern wirklich als Freiheit.
Ja. Mhm. Ich finde das total,
stark und inspirierend, dass du da so ehrlich, ne, auf die Situation guckst und dir da nichts schönredest oder irgendwie, ne, sondern dich der Situation so stellst und auch annimmst, was
geht grad und was geht nicht und ähm und ganz bewusst diese Entscheidung triffst und dir damit auch wieder,
Freiheit eroberst und gleichzeitig macht es mich aber auch wütend, weil ich so denke, ähm,
auch an den Strukturen liegt, ne. Also du hast halt gewisse Ressourcen und ähm,
Und du kannst dich in gewissen Strukturen nicht bewegen. Ne, dadurch, dass du Mutter bist, dadurch, dass du Mutter bist von einem behinderten Kind.
Ähm für für das diese Strukturen nicht gemacht sind, für dessen Bedürfnisse diese Struktur nicht gemacht sind. Der hat Bedürfnisse so wie jeder andere Mensch auch, ne, aber wir leben halt in einer genormten Welt und genauso ist es ja auch,
ne, was du vorhin zum Erfolg erzählt hast. Ähm du hast dich entschieden, nicht in diesen Strukturen zu leben. Mhm. Ähm in diesem Musik,
Strukturen ähm und dafür ist es dann aber für dich viel, viel schwieriger mit den Ressourcen, die du hast,
und als Mutter auch nochmal weniger, ne? Ressourcen als andere oder ne als manche andere ähm.
Musst du ja nochmal mehr Energie aufbringen, weil du dich eben nicht in den Strukturen so wie die wie die Mehrheit,
bewegen kannst, ne? Und musst immer wieder neue Wege für dich finden und das kostet ja auch Kraft und Zeit und ähm,
und der könntest du auch komplizierte Musik schreiben, ne, zum Beispiel. Ja und ähm aber dann ist auch die Frage, willst du das überhaupt, ne? Also verschiedene und ähm und am Ende ist es dein Weg und dein Leben und du ähm,
du nimmst es in die Hand, ne und gleichzeitig eben trotzdem macht es mich wütend wenn ich sehe, dass eben auch die Strukturen,
zu führen, ähm dass du überhaupt, ne, in in diesen Entscheidungs wie nennt man das denn, also ähm ja, so eine schmerzhafte Entscheidung triffst. Ja, ich weiß es nicht. Also ich glaube, ich habe da vielleicht,
Es war auch schwer, aber es ich habe für mich auch wirklich Frieden gefunden und und nicht Trost, wie gesagt, sondern wirklich Freiheit gleichzeitig. Weil ich mich dadurch davon befreie,
ähm diesen äh bisschen Anspruch anzunehmen. Mhm. Weißt du also ja. Wer sagt,
Dass das eigentlich das Ziel ist. Genau das meine ich. Warum muss man dann unbedingt durch äh durch diesen Weg gehen, um um kreativ zu bleiben oder ähm ich bin auch kreativ, wenn ich unterrichte?
Man sitzt von außen nicht, von daher kann die Anerkennung in der Form in der gewohnten traditionellen Form nicht kommen, aber für mich kommt diese Anerkennung,
Ja also ich sehe sie ähm und das ist der Punkt, an dem für mich es wirklich klick gemacht hat. Ich brauche die Anerkennung, die öffentlich ist in der Form nicht. Mhm.
Ich habe sie in mir,
und ähm und dann bin ich viel freier auf einmal. Also ich fühle mich so leicht. Mhm.
Auch wenn es schwer ist, äh wenn wenn es viele Dinge in meinem Verantwortungsradius sind, die die sich von außen einfach schwer anhören, aber ich integriere sie und dafür gebe ich andere Dinge auf.
Mhm. Und ich bin damit okay. Mhm. Weil ich die Zeit und die Energie sowieso nicht hätte dafür,
Für diese anderen Dinge. Deswegen lieber so und gut als vieles und nicht gut. Ja.
Ja und Musik verlässt mich auf jeden Fall nicht. Ich verlasse die Musiker auch nicht. Also,
Das wird trotzdem, egal in welcher Form, es wird weiter gemacht und egal wie wie hinter Türen das gemacht wird, es wird weitergemacht.
Und äh am Ende kommt dann ein Produkt, das verständlich für viele ist, sowieso. Und das kommt nur daher, dass ich sehr bodenständig bleibe, ne,
mit mit realem Problem zu tun habe auch. Ja,
Genau. Wow, Wahnsinn, ja.
Beide nicht.
Na ja, kennst du ja eigentlich auch,
Nee, die Palette an an realen Problemen.
Ja. Und mehr in in in einer Stadt wie Berlin, also es ist äh,
Ja. Es ist nicht leicht.
Ja. Ja.
Aber dadurch auch alleine, dass du das immer wieder so extrem reflektierst, ähm,
beschenkst du ja nicht nur dich selber, sondern auch äh dein Umfeld, ne? Also schön, ich ähm ich ziehe auch immer so viel aus unseren Gesprächen, also,
Ja schön, dass es ähm ja auch nicht selbstverständlich irgendwie, ne, dass hm schon echt ähm ja eine ganz große Qualität,
Danke schön. Das war mehr Mut. Vielen Dank.
Ja, also war die Zeit ist verflogen. Total. Und äh ja ich äh,
muss das alles erstmal noch mal verarbeiten und so alles gesagt hast, das geht immer so in die Tiefe.
Ähm aber es ist auch leicht mit dir rüber zu reden, weißt du?
Das geht ja auch das fließt, weil ich weiß, dass du grad verstehst, was ich meine. Ja, ich hoffe es. Ja, ich ich glaube es. Ich höre es. Ja.
Ähm ja, hast du vielleicht Lust auf die Abschlussfrage, die ich ähm die lautet so
Allen Menschen, die jetzt gerade zuhören, die sich wieder mehr Kreativität in ihrem Leben wünschen, die aber gerade keinen Raum für ihre Kreativität finden können oder in irgendeiner Form damit hadern
Was würdest du denen gerne mit auf den Weg geben? Hm, ich würde sagen,
Handy weg ne ich würde sagen, nutzt die die versucht die die Morgenstunde zu zu benutzen,
äh zu nutzen, ne. Also bei sich sein morgens und aufschreiben, das Erste, was durch den Kopf geht.
Und das ist ähm finde ich so eine so ein erster Schritt in Richtung einer selbst.
Ja, weil die Kreativität ist da drin, also äh das ist ja nix Fremdes. Das sind wir ja, das ist der der Verbindung mit uns selbst. Mhm. Ja.
Ja.
Und ich weiß nicht, ob es nötig ist, sich Zeit zu blocken erstmal, wenn man die Zeit nicht hat, aber zumindest wenn man sich das erlauben kann, dann wird eine halbe Stunde früher,
zu stellen und dann bei sich zu sein, um schreiben, das Erste, was in den Kopf kommt. Egal, wie wir das ist.
Genau und da ist so ein bisschen eine Zeit lang und ist also das war zumindest so bei mir auf jeden Fall eine Zeit lang.
Ja, wenn man noch in noch nicht so ganz wach ist, ne, da ist man ja auch oft unter einem anderen genau, dann nimmt diese Unterbewusstsein mehr Platz dann. Und das kommt so ein bisschen über in den Tag und das ist so schön, weil manchmal,
Wie gesagt, es ist so magisch, ne, da da ist in uns selber so viel drin,
Und das kommt alles da durch, raus, ne und dem Platz zu geben und nicht uns direkt sofort mit mit der Außenrealität voll zu vollballern zu lassen oder,
ja, sondern ein bisschen aus diesem unteren sozusagen oder Unterbewusstsein reinfließen zu lassen am Anfang des Tages,
ja. Das ist schon mal mehr als nichts. Und dass wir ja und dass wir kreativ sehen eigentlich.
Wenn wir offen dafür sind es zu sehen, sind wir viel kreativer als wir denken. Ja. Mhm.
Schön. Vielen Dank. Das ist ein tolles danke dir für die Fragen, für die richtigen Fragen. Okay. Und ja, ach es ist, wie gesagt, es fällt so leicht, sich mit dir auch zu unterhalten. Schön.
Ja also ihr müsst unbedingt in Album reinhören natürlich. Das verlinke ich in den und ähm,
und auf und ihre Seite werde ich natürlich auch verlinken, falls sie in eurer Nähe Konzerte spielt, kann ich das sehr empfehlen. Ja und ich danke euch ganz herzlich fürs Zuhören und ähm,
Ja, ich hoffe, bei euch ist auch der Funke übergesprungen und die Kreativität wurde wach gekitzelt und ähm ja,
bis hoffentlich bald. Tschüss.
Das war's für heute mit Chaos Kunst und Muttermund. Der Podcast für Kreative. Ich freue mich, wenn ihr das nächste Mal wieder dabei seid.