Chaos, Kunst & Muttermund

Der Podcast für Kreativität und Mutterschaft

Spezial: Trauer – Was bleibt, ist die Erinnerung (Teil 2)

01.09.2023 43 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge ist die Restauratorin Corinna Meyer aus Dresden zu Gast. Corinna hat vor Kurzem "Erinnerung bewahren" gegründet. Wir sprechen über Trauer und es geht um Corinnas neues Projekt "Unikum – Die einzigartige Erinnerungskiste" und wie die eigene Trauer, ihr Faible für Ornamentik und Gold und die Freude an Begegnung und Austausch mit Menschen, die den immateriellen Wert von Erinnerungen und Erinnerungsstücken ähnlich wertschätzen, sie auf diesen ganz besonderen Herzensweg gebracht haben.

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Foto: Marga van den Meydenberg

Transkript

Heute haben wir das Thema Mama-Burn-out. Lasst euch überraschen. Es wird, Bist du ein ganzes Stück? Ja. Mhm. Das schmeckt ja lecker. Danke. Chaos, Kunst und Muttermund. Der Podcast für Kreativität und Mutterschaft. Hallo ihr Lieben, herzlich willkommen zu einer neuen Spezialfolge von Chaos, Kunst und Muttermund. Ich freue mich sehr, dass ihr wieder eingeschaltet habt oder vielleicht auch zum ersten Mal und heute geht es wieder um das Thema Trauer, Meine Entscheidung, dieses Thema in diesem Podcast zu holen, hat mir zum einen geholfen, Über meine eigene Trauer zu sprechen und zu reflektieren und sie hat mich in Kontakt mit vielen spannenden Frauen gebracht, die sich alle auf unterschiedliche Weise mit Trauer beschäftigen, Und deshalb hat es sich so entwickelt, dass es noch ein paar mehr Spezialfolgen zu diesem Thema geben wird. In der heutigen Folge habe ich mit der Dresdner Diplom-Restauratorin Corinna Meier gesprochen. Corinna hat im letzten Jahr ein eigenes Projekt gestartet. Es heißt Unikum, die einzigartige Erinnerungskiste, Corinnas eigene Erfahrung mit Trauer, Ihr künstlerisches und handwerkliches Schaffen, ihr Faible für Onamentic und Gold sowie die Freude an Begegnungen und Austausch mit Menschen, Die den immateriellen Wert von Erinnerungen und Erinnerungsstücken ähnlich wertschätzen, haben sie auf diesen neuen Herzensweg und zu diesem ganz besonderen Produkt gebracht, Und über all das sprechen wir in dieser Folge. Also macht es euch gemütlich und lasst euch von Gorillas Worten berühren und inspirieren. Hallo liebe Corinna. Ich freue mich total, dass du dir Zeit nimmst für ja in diesem Rahmen, in diesem Rahmen des Podcasts über das Thema Trauer zu sprechen. Ich äh habe ja irgendwann, Idee gehabt als Einstieg eben wieder für mich und auch für die Zuhörenden, für die für diesen Podcast einfach eine Folge zum Thema Trauer zu machen, auch weil ich das Thema total wichtig finde. Und ja da fielst du mir irgendwie, ziemlich schnell ein, weil ich habe ja so ein bisschen mitbekommen, was du da entwickelt hast ähm zum Thema Trauer und ich dachte vielleicht wäre das total spannend, da mal ein bisschen drüber zu hören und einfach auch von dir zu hören, ähm, ja was was du mit dem Thema Trauer verbindest und freue mich total, dass du heute hier bist. Auch sehr gute, danke für die Einladung. Trauer ist tatsächlich jetzt eigentlich seit dem ganzen letzten Jahr mein Thema rund um die Uhr. Mhm, Nicht unbedingt sage ich jetzt mal aktiv oder wie soll ich sagen, doch schon aktiv, aber nicht also der Tod meines Vaters, der alles verändert hat, der liegt als ähm schon sechseinhalb Jahre zurück, aber, tatsächlich ist er halt mit so einem, Das war ein Rieseneinschlag und es gibt halt ein Leben davor und danach. Mhm. Und ja und ähm, Der Weg danach, des ganz spannend, also es war einem auch so rückblickend für mich, Also ich hätte nie gedacht, dass mich dieser Weg, den ich jetzt gegangen bin, irgendwie so findet. Also das hätte ich mir gar nicht ausmalen können und das erste Jahr war auch wirklich und eigentlich auch noch darüber hinaus, wie in so einer, ich habe wie in so einer Nebelwand gestanden. Und ähm ja, war sehr syreal. Und als du mich eben kontaktiert hattest, da war's auch alles nochmal sehr präsent. So also die der Moment, als ich von seinem Tod erfahren habe und ja, was das bedeutet hat und dass ich eigentlich, Das Gefühl hatte erst da dann wirklich erwachsen zu sein. Wo ich dachte, das ist durch die Geburt meiner Kinder passiert, aber ich glaube, das war durch den Tod meines Vaters, Und äh seitdem habe ich halt gemerkt, dass mich das Thema einfach fasziniert, obwohl es mich eigentlich schon immer fasziniert hat, der Tod, Und dieser Gedanke ähm man ist und man ist nicht mehr. Irgendwo geht man hin und als ich ihn dann eben tot vor mir gesehen habe, da habe ich, ja gesehen, er ist nicht mehr in äh seinem Körper und die Frage war dann irgendwie ganz groß und das hat mich auch mehrere Jahre beschäftigt, ohne dass ich eine Antwort gefunden habe. Wo ist er jetzt? Er kann ja nicht einfach weg sein. Und ich hatte auch vorher schon Erfahrung mit dem Tod oder mit Freunden, die gestorben sind, aber es war anders. In dem Moment war es wirklich so, dass man irgendwie Hand ausstrecken möchte in irgendeine keine Ahnungsphäre oder irgendwas, Wo der andere noch ist, ich kann's schwer beschreiben, aber das sowas habe ich vorher noch nicht erlebt und, Ähm deshalb hat mich das sehr beschäftigt und dann gab's auch Phasen, da war es weniger präsent, aber trotzdem habe ich gemerkt, dass das einfach ein großes Thema in meinem Leben ist und ähm, Ich war ebenso überrascht, dass was man so macht, eben wenn jemand gestorben ist, wie sich das Umfeld verhält, Also ich wusste nicht, dass man, so viel Post kriegt und so viel Geld geschickt wird für Blumen ähm und ich habe auch nicht erwartet, dass ich nicht so einsam fühlen würde. Dass auch meine Freunde völlig ähm hilflos waren oder völlig. Keiner wusste, wie er mit mir umgehen sollte und im Zweifelsfall wollte wollte keiner was falsch machen, hat gar nichts gesagt oder gefragt und das war schon ziemlich verletzend und ähm da ich mich schon sehr einsam gefühlt. Na ja und ähm sage ich mal Beobachtung oder Erkenntnisse. Führen halt irgendwie dazu, dass es mir schon auch ein Anliegen ist. Ähm, darüber zu sprechen, also es ist ja eigentlich bei allen Themen so, die Menschen bewegen. Darüber zu sprechen, Und den Gefühlen irgendwie Ausdruck geben zu können und auch jemanden zu haben, der einem zuhört, mit dem man sich darüber austauscht. Mhm. Oder austauschen kann. Es ist auf jeden Fall sehr hilfreich und ich denke schon, es äh wenn das Thema Tod also auch also einerseits der Tod eben, Menschen, aber eben auch die eigene Vergänglichkeit äh mehr Raum in unserer Gesellschaft, einnehmen würde, dass es allen Seiten helfen würde. Also einerseits den Trauernden. Mhm. Das man sich ähm, Vielleicht, oder gehaltener und nicht mehr so allein fühlt und andererseits wird es ja auch denjenigen dienen, die nicht die da jetzt verunsichert sind, wie sie trauen und umgehen sollen oder besser wüsste, was vielleicht Trauernden helfen kann und gleichzeitig, denke ich, Dass äh unsere Welt auch irgendwie, friedlicher wäre, wenn ähm man sich der eigenen Endlichkeit bewusster ist. Mhm. Weil einfach viele Dinge ein anderes Verhältnis setzt. Mhm. Und das finde ich alles ziemlich spannend. Ja. Ja, ich glaube, das ist auch sowas sehr menschliches, das, Dass wir schnell davon ausgehen, die Dinge sind irgendwie fest, ne und die sind so wie sie sind und wenn man dann so eine Erfahrung eben macht, ähm diese Erschütterung erlebt, ähm, Dann spürt man ja ganz deutlich, dass eben nichts eigentlich fest ist und ähm das kann einen ja sehr verunsichern, aber es kann ja auch ähm, freimachen und Raum machen für ja genau wie du sagst zum Beispiel eben friedlicheres Miteinander, Ja? Und im ersten Moment ähm es ging mir auch so, als mir das auch Angst gemacht, aber auch weil ich ähm, Mich zu wenig damit beschäftigt hatte bis dahin und ähm andererseits gibt's beim Leben irgendwie eine ganz andere Qualität, also. Eben weil nicht selbstverständlich ist, bekommt irgendwie alles einen ganz anderen Wert. Mhm. Also im Alltag gelingen wir das jetzt auch nicht immer, aber ich äh versuche schon auch irgendwie mich da ähm für zu sensibilisieren. Und das ähm ja gibt mir irgendwie viel mehr Lebensqualität. Mhm. Ja. Ja das fand ich auch eine ganz intensive Erfahrung, dass du von einem Moment auf den nächsten so vor allem wenn der Tod sehr plötzlich kommt, Die Erinnerung an einen Menschen so wertvoll, so dermaßen wertvoll wird, weil es quasi das Einzige ist, was man noch hat, ne? Und ähm untervor war's einfach nur eine Erinnerung und, Die hatte nicht diesen Wert, weil man denkt, ja, dann kommen ja neue Erinnerungen und neue Erinnerungen, aber irgendwann sind das die einzigen, die man hat. Ähm und, Es macht ja auch jeden Moment, der kommt wertvoller so, ne und ähm das finde ich auch einfach ja, Das macht das Leben viel reicher, wenn man, Ja, wenn man das das so zulässt, ne, den ähm also sich eben eingesteht, alles ist vergänglich und jeder Moment ist im nächsten Moment wieder vorbei und ist dann nur noch eine Erinnerung. Ist mir aber auch so direkt nach dem Food meines Vaters, dass ich Angst hatte, viel zu vergessen. Mhm. Ähm also ich hätte das Gefühl, ich muss alles festhalten. Auch in meinem Kopf und. Aber jetzt inzwischen habe ich die Erfahrung gemacht, dass es nicht so ist und dass dann auch eben Dinge wieder auftauchen vielleicht von denen man hätte sie vergessen. Mhm. Habe ich auch so erlebt. Also ich war von Anfang an, total erstaunt, wie lebendig die Erinnerungen sind, wie lebendig mein Vater in meinem äh meiner Erinnerung ist, alles, seine Bewegung, seine Stimme, alles und genau, es kam auch echt, Alte alte Erinnerungen hoch und ich hatte das Gefühl, dass ganz viel, Aus meiner Kindheit aktiviert wurde, so ähm weil einfach weil das einfach ein Mensch war, der mich seit meiner Geburt begleitet hat, der einfach Teil meiner Identität, ist und war und ähm und ich glaube, dass es wird auf einmal dann alles wieder aktiviert so, ne? Und ähm, Und deswegen fand ich das spannend eben deine Idee mit der Erinnerungskiste, weil ja genau, weil man hat ja dadurch eine neue Möglichkeit ähm mit seinen Erinnerungen umzugehen, außer nur im Geist. Also wie kam es denn zu dieser Idee von der Kiste? Also. Jetzt fange ich an zu stammeln. Ja, ich fange nochmal anders an. Also mein sage ich mal beruflicher Weg, der ging ja über ähm eine Tischlerausbildung, dann, ähm habe ich Restaurierung studiert. Das war ganz lange. Habe ich geglaubt, dass das meine Berufung ist, Und äh da auch für gekämpft irgendwie und, Habe aber gemerkt, es gibt doch Aspekte, die dich unglücklich machen und ähm es gab aber eben Anteile, die mich sehr glücklich gemacht haben. Wir haben einfach Techniken gelernt, die, Die jetzt sehr hilfreich sind und die damals ähm sage ich mal bei der Ausführung, wo ich gemerkt habe, das gibt mir ganz viel, wenn ich eben was Besonderes, selber produzieren kann oder selber herstelle oder ich äh bin in einem Prozess und am Ende steht einfach, was, Was ich geschaffen habe so und ähm und das sind die Abschnitte auch gewesen, die mich irgendwie ja die mir das meiste gegeben haben, wenn ich eben ähm was Ästhetisches hergestellt habe. Also da geht's zum Beispiel ums Vergolden und ähm. Ja und diese Stationen äh meiner Ausbildung und auch die Erfahrung und die Gedanken darüber, was ist eigentlich das, was ich wirklich machen will, wo möchte ich hin, Durch den Football des Vaters, es war dann noch mal wie so ein Katalysator, obwohl ich's bis dahin noch gar nicht so in Frage gestellt habe und ich wollte daran anknüpfen und dann ähm, Bin ich ja eben auch bei einem Online-Coaching-Kurs gewesen, wo wir dann beide waren und ähm, Ja, hatte da aber noch nicht so richtigen Plan, wie ich das dann ähm, Anders voranbringen kann mit der Restaurierung und dann letztes Jahr genau vor einem Jahr äh, Mitbekommen, dass ein ähm lebensverkürzt erkranktes Kind, Also schon plötzlich verstorben ist und die Familie ist damit sehr, offen mit allen Aspekten und auch ihrer Vorbereitung, weil sie immer damit rechnen mussten, dass ihr Kind stirbt, Ja wir sind sehr offen umgegangen und das war unglaublich bewegend und es gab halt die Parallele, Zu meiner kleinen Tochter einfach vom Alter, die waren also dann Geburtstage lagen, wenige Tage auseinander und, Sie waren irgendwie ganz ähnlich drauf auch irgendwie ganz besonders. Jedes Kind ist ja auf seine Art besonders, aber es war halt unglaublich berührend und dann zu sehen, dass dieses ähm mitzubekommen, dass dieses Kind, Gestorben ist, das hat ganz viel. Ausgelöst und ganz viel in Frage gestellt und äh mich eben einfach so auf die existenziellen Fragen zurückgeworfen, was eigentlich wirklich wichtig ist im Leben und es ist jetzt so wichtig, dass ich jetzt, Restaurator bin oder wem bringt das eigentlich was? Und bringt es mir auch überhaupt irgendwas? Und ähm das ist nochmal ein anderes Thema, was jetzt äh den Erhalt unseres kulturellen Erbes angeht, dass äh es ist ein da habe ich dann entschieden, das ist ein Carb, den ich nicht mehr kämpfen möchte, Ja und dann habe ich mich plötzlich und ich erstaune, was ich da innerhalb ganz kurzer Zeit alles gemacht habe. Also auch noch ein äh so eine Art Workshop zum Umgang mit Trauernden und so und äh, Ja, irgendwie ging da alles ganz schnell und es war ganz viel und es war auch ganz konkret ähm, dass ich da äh unter anderem auch einen Podcast gehört hatte, wo es, wo eine Frau interviewt wurde, Erfahrung hatte und das ähm sie hat sich zur Lebensaufgabe, gemacht darüber so davon zu sprechen, darüber aufzuklären, Oder einfach ihre Erfahrung zu teilen und äh letztlich hat sie ja auch, Einfach das Thema ein Stück weit in die Gesellschaft reingetragen und ein Thema war eben auch der ähm, Sterbefasten, also dass sie sich entschieden hatte. Also bewusst ihrem Leben ein Ende zu setzen. Auf jeden Fall hat sie über ganz viele Aspekte gesprochen äh und ein Aspekt war eben, äh so bestimmte Symboliken im Bezug auf das Thema Tod und da hat Gold eine besondere Rolle gespielt und dann plötzlich und dann hat's noch mehrere so nah, sage ich mal, ähm Begebenheiten, wo ich dann wie so eine Eingebung hatte und dachte, Dieses Fusselstück und dieses Puzzlestück und das hat am Ende ein ganzes ergeben und am Ende ist eben meine äh einzigartige Erinnerungskiste Unikron dabei rausgekommen und ähm. Ja es hat sich irgendwie gefügt und ich hätte nie gedacht, dass mir sowas passiert, weil ich darin die Essenzen dessen, was mich ähm, erfüllt und glücklich macht und ähm total bewegt auch ähm irgendwie vereinigen kann. Mhm. Also ähm es geht eben darum ein ganz besonderen äh Ort oder Aufbewahrungsort für seine, Kostbaren Erinnerungsstücke zu, Haben in denen man äh ich habe eben festgestellt, dass ich das nicht habe für meinen Vater und mich, Zum Beispiel hatte ich dann nach seinem Tod, da hatte ich noch ein paar Kleidungsstücke und ich hatte ein Haar auf den auf seinen Sachen gefunden und dieses Bewusstsein, es gibt nichts mehr Überirdisches, was mal. Äh was soll ich sagen, nichts Körperliches mehr, was man festhalten kann, der Mensch ist einfach, also er wurde nicht verbrannt, Aber der Mensch ist einfach nicht mehr da. Es gibt nichts mehr. Das ist das Haar. Es ist das Einzigste, was ich noch habe. Mhm. Irgendwie, Und ähm ich wusste aber nicht wohin damit. Mhm. Soll ich ein Haar aufbewahren und nicht verlieren? Ich habe das dann in so eine kleine Tüte gepackt, aber ich weiß nicht mehr, ob ich's mache, aber trotzdem eben diese kleinen Dinge, die werden ja dann zu schätzen. Mhm. Zu unwiederbringlichen Schätzen und ähm oder er hat mir sehr viel Postkarten geschrieben, als ich nach Dresden gegangen bin und es hat mir unglaublich viel bedeutet. Also er war kein Mensch, sage ich jetzt mal, der, großen Worte oder der auch so der körperlichen Zuneigung. Er hat mehr als seine Liebe auf andere Art und Weise auch durch Aufmerksamkeit, gezeigt und ja das alles eben diese kleinen Dinge die haben einfach eine unbeschreiblichen, Und da ist eben jeder anders. Der eine braucht dafür eben so einen besonderen Ort, um es auch gewahren zu können. Der andere nicht und der andere äh hängt eben auch nicht so oder für den sind der Erinnerungsstück nicht so wichtig, aber für mich, Also es sind es ist im Prinzip ja das eine, dass man so gespeicherte Erinnerungen hat, Begebenheiten und manchmal sind aber so Erinnerungsstücke, die machen's dann nochmal konkreter. So eine Anker in die Vergangenheit oder das einem das so in die Hand fällt und plötzlich ist es dann wieder da der Moment und ganz präsent. Mhm. So ein bisschen auch vielleicht noch mal eine Art Hilfestellung, aber wie gesagt, es hat jeder anders und äh ich für mich, fand es aber ähm eine sehr passende und auch ja für mich ganz persönlich auch wunderschöne, Idee und ästhetische Idee ähm so was herzustellen und auch anderen anzubieten, weil das eine ist eben, dass man am Ende diese Erinnerungskiste, hat jemand, Ganz bewusst eben mit diesen Schätzen befüllen kann und auch in besonderen Momenten oder je nachdem wann danach ist öffnet und da eintaucht, Und das andere ist, dass eben die Gestaltungsprozess also einfach auch nochmal aktive Trauerarbeit ist, weil alles, was daran umgesetzt von mir dann umgesetzt wird, ein besonderen Symbolcharakter hat oder eine besondere Bedeutung hat, Das am Ende halt wirklich ganz, speziell halt für die Beziehung zwischen demjenigen, der hier geblieben ist und demjenigen, der vorausgegangen ist, widerspiegelt und. Ja. Ich finde das auch so besonders, weil du da ja auch ganz viel, einbringst an Erfahrung, also sowohl als Restauratorin, ähm dass du eben weißt, wie man mit dem Material arbeitet und ähm auch mit Symbolik ja auch viel arbeitest und das finde ich ist ja auch nochmal was ganz Besonderes ähm weil das verbindet so das Persönliche mit dem Universellen und das fing ja in Trauer auch ganz doll mit, aber eben auch deine eigenen Erfahrungen ähm mit Trauer ähm, Und das sozusagen kannst du dann alles verbinden, bei dieser, ja, bei diesem Prozess. Ja, genau und das ist eben das eine und das andere ist, was ich eben auch, was meine Beobachtung ist und ähm das einfach der Austausch mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben, und sie, Ähnlich, sage ich mal, also so einen tiefgreifenden und erschütternden und schmerzhaften Verlust in dem Moment erlebt haben, sich mit ihnen einfach austauschen zu können und ich sehe da auch für mich persönlich auch unglaubliches Wachstumspotenzial. Ich finde das so spannend und das sind halt diese Gespräche und diese Themen sind die, die, Die für mich den ähm sage ich mal irgendwie größten Wert haben. Mhm. Ja und auf dieser Ebene habe ich halt festgestellt, möchte ich leben und arbeiten und deshalb bin ich darüber auch so glücklich, dass ähm, Diese Idee irgendwie zu mir kam. Also ich habe nicht danach gesucht. Das war dann irgendwie da. Das fand ich beeindruckend. Mhm. Und ich glaube so ist es ganz oft im Leben, dass ein und äh ich hätte vor ein paar Jahren hätte ich nicht den Mut gehabt zu sagen, okay, das ist jetzt das ist jetzt da und, Ich werfe alles über Bord und auch äh also was heißt alles, aber ich, Mache jetzt hier einen Cut und verfolge das eine nicht mehr, von dem ich eben wirklich dachte, das ist das, was ich unbedingt machen möchte. Mhm. Ich habe halt gemerkt, das ist nur die halbe Wahrheit so und ich merke, das habe ich mir vorher nicht getraut. Also dieser Aspekte eben im Restauratorenberuf äh die habe ich ja behalten, die mich ähm erfüllen, aber das eben so rauszunehmen und für was anderes zu verwenden und dann eben es ist ja auch, wie soll ich sagen, ist ja alles unklar, ob's am Ende nur mir so geht, dass mir, diese besondere Erinnerungskiste so viel gibt oder ob ich tatsächlich auch andere Menschen finde, treffe, denen es ähnlich geht und aber das Verrückte ist, also bis jetzt. War's so, ich war der absolut im Vertrauen. Ich hatte da nie Zweifel, dass das, nicht funktioniert und jetzt wo ich an so einem Punkt bin, wo ich den Prototypen fertig habe, äh wo ich einen Flyer habe und wo ich auch die Website, die ich jetzt in der Minimalversion online, wo ich zum ersten Mal so, Selbstzweifelkriege. Mhm. Ich gehe ja mit der Idee dann äh. Ja auch so offen raus und auf so einer emotionalen Ebene, wo ich ganz viel von mir preisgebe und ähm ich glaube, das ist grad noch so ein bisschen die Hemmschwelle. Aber das ist ja das, womit ich anderen begegnen möchte. Also auf dieser Ebene von vielleicht auch eine Art von Verletzlichkeit. Mhm. Eben auch einfach Ehrlichkeit und Authentizität oh Gott bleibst da wieder hängen an dem Mund ich zitiere jetzt. Genau ja ja aber eben genau das ist ja auch das Spannende an dem Prozess ähm dass man, immer wieder dazu gezwungen ist, irgendwie so zu seinem Kern, also sich zu sammeln, zu seinem Kern irgendwie zurückzukommen, zu seinem Innersten und dann. Vielleicht Dinge zu klären für sich und dann weiterzugehen. Mhm ja, Ja, ich denke, das ist auch was, was Trauer ähm ermöglicht, ne, dass man eben auf diesen innersten Kern zurückgeworfen wird und, Ich glaube, dass wir oft einfach in in Illusionen leben, die irgendwie funktionieren, die sich echt anfühlen und alle also kollektiv auch, ne? Man man macht das so, man macht das so und dann macht man das so und und ähm, Ja und traue, also wenn man dann eben so einen Verlust erlebt, dann ähm wird man da so rauskatapultiert aus dieser Illusion und das kann ja aber auch eine Chance sein Ähm ja Dinge anders oder neue zu machen oder eben auch Dinge loszulassen, die einem vielleicht gar nicht gut tun und ähm, Und letztendlich, ne, dieser Punkt den du grad beschrieben hast, wo du dann auf einmal vielleicht Ängste bekommst, das ist ja genau der Punkt, ne, wo das dann, Dieses neue sozusagen auf andere Menschen trifft, ne und ähm wo du dann auch eben einfach noch nicht weißt, wo es wo geht's hin ähm. Aber da kann einem ja auch wieder diese Erfahrung Mut machen, weil man weiß es nie, ne und ähm und es geht ja trotzdem immer irgendwie weiter und ähm, Dann macht man den nächsten Schritt und der geht dann vielleicht wieder in eine andere Richtung, aber man macht halt trotzdem Schritte so, ne und na ja. Irgendwie ja genau, kann einem so eine erschütternde Erfahrung ja auch auf einer gewissen, also Mut machen, Auf jeden Fall und ähm meine Erfahrung ist an der Stelle auch ähm also ich hätte ja damals vor sechs Jahren niemals, Gedacht ähm welche, sage ich mal, Möglichkeiten, sich mehr eröffnen durch diese Erfahrung, Es war ja in dem Moment das Schlimmste, was ich mir vorstellen konnte und ich konnte mir in dem ersten Moment auch nicht vorstellen, dass daraus was. Was Gutes entstehen kann, aber letzten Endes hat, wie soll ich sagen, auf allen Ebenen hat mir der Verlust meines Vaters geholfen, viel tiefer vorzudringen und auch wirkliche, also Antworten zu bekommen, so was mich selbst betrifft und mein Leben und meine Entwicklung und das, was ich eigentlich möchte. Das hätte ich glaube ich so nicht erfahren, wenn das jetzt in der Form nicht passiert wäre und trotzdem fehlt er mir. Also das ist äh da das ist so eine Gleichzeitigkeit und auch die Erfahrung. Also wenn man möchte, dass sich was verändert, dass man keine Abkürzung nehmen kann, man kann nicht ringsrum gehen oder einmal irgendwie abbiegen, man muss halt mittendurch und, erst dann kann man da irgendwie gestärkt daraus vorgehen, aber man lernt halt auch so unglaublich viel immer wieder und man kommt an einen Punkt, wo man dann denkt, okay jetzt habe ich schon ganz schön viel verstanden, jetzt, Könnte man auch mal auf diesem Level bleiben irgendwie und dann kommt wieder der nächste die nächste sage ich mal Herausforderung. Mhm, Also ich finde diese ähm diese Perspektive von oben zu haben, die erleichtert dann äh einiges. Also ich meine jetzt auch das auf den eigenen Weg. Das gelingt einem ja nicht immer, wenn man mittendrin ist, dann verschluckt man das ja auch irgendwie, oder ich. Ähm, Ja. Aber ich glaube, also vorher konnte ich auch all das oder das, was man so erlebt hat im Leben und überhaupt den Blick so aufs Leben gar nicht so sehen. Und das ist äh finde ich schon als großes äh Geschenk und auch als eben zu großen Zugewinn an Lebensqualität. Und einfach die ähm Begegnungen, die dadurch möglich sind mit anderen Menschen. Ja. Ich habe das auch als unglaublich großes Geschenk erlebt ähm. Ja ähm Nachrichten zu bekommen oder mit Menschen zu sprechen die eben auch und Menschen verloren haben und ähm die das dann, Die mir dann einfach mit, einer totalen Empathie begegnet sind uns, also halt null Berührungsängste einfach zu dem Thema, weil sie sich eben selber auch schon so mit dem Thema beschäftigt hatten, Und ich habe das als eine unglaublich große Qualität äh wahrgenommen ähm und ein Geschenk, einfach dass dass diese Menschen auf mich zukommen und dieses Wissen mit mir teilen und ähm, Und zum einen zu sehen, wie individuell das ist, was du ja auch sagtest, es ist für jeden irgendwie anders und jeder braucht da vielleicht auch andere Dinge und zu jeder Zeit ja auch anders, ist ja auch einfach ein Prozess, der ist eigentlich nie äh, abgeschlossen wird. Ähm, einfach zu sehen, ne, wie individuell das ist, aber gleichzeitig auch wie universell das ist und wie uns das alle verbindet und ja, wie wie, wie kostbar das eben auch ist für Menschen, die das eben noch nicht erlebt haben oder noch nicht so intensiv erlebt haben. Ähm da einfach, sich für zu öffnen, ne und einfach zuzuhören ähm und, Ja, deswegen finde ich das einfach total toll, wenn Menschen das eben sich trauen und darüber sprechen und ähm wenn ihnen dann eben auch zugehört wird so. Jetzt habe ich so ein bisschen den Faden verloren. Ich weiß gar nicht worauf ich da eigentlich hinaus wollte. So ein bisschen diffus heute. Mhm. Äh eben wollte ich auch noch gerade zu der Sache was sagen. Oh, jetzt habe ich das auch schon wieder vergessen, aber fand ich's eigentlich gut, den Gedanken, also einfach äh in Bezug auf die auch eigene Vergänglichkeit und äh der ganze Blick aufs Leben, dass ähm mir das meine Abgrenzung, Dass du dadurch Abgrenzung viel leichter gefallen ist, weil ich dann im Hinterkopf hatte, Okay, also das Leben lebe ich jetzt eigentlich, das ist meins und das ist von Anfang bis Ende gehe ich da irgendwie also natürlich mit Wegbegleitern, aber trotzdem gehe ich den Weg alleine und, den muss ich sozusagen eigentlich nur von mir verantworten, Also das habe ich auch gestaunt, dass ich das plötzlich mit diesem Bewusstsein viel besser konnte. Mhm. Ähm und mich auch in gewisser Weise besser schützen konnte und dass ich viel besser. Na ja, einfach Dinge ins Verhältnis setzen konnte und äh, bewegt habe oder abgewogen, abgeweckt äh lohnt sich's jetzt dafür irgendwie Energie aufzuwenden, also sich darüber zu ärgern oder keine Ahnung oder, Wenn man sich recht ungerecht behandelt fühlt, da nachzugehen oder so oder eben nicht, es ist am Ende gar nicht so wichtig, Und das trägt zu einer ja irgendwie größeren Gelassenheit und Entspanntheit bei und natürlich stößt man da immer wieder auf Themen, die einen irgendwie triggern, aber, Ich finde mit diesem Bewusstsein kann man, also geht's mir so, dass ich leichter mich dann nochmal zurücknehme und äh da eben, Aus einer anderen Perspektive draufgucken kann und mich bewusst, Fragen kann, ist es das jetzt wert oder ist es nicht wert? Und das finde ich echt spannend. Mhm. Ja, total, Ja, mir war vorher, also mir war das vorher schon vieles bewusst, aber eher auf so einer kognitiven Ebene und ähm jetzt habe ich einfach viele, Viele Dinge nochmal, auf einer viel tieferen Ebene so für mich in Anführungsstrichen verstanden, Ähm ne immer dieses ja der Tod gehört zum Leben, das der so ein Satz den kennt irgendwie jeder, aber so richtig verstanden, also auf so einer richtig tiefen Ebene habe ich den bisher eigentlich nicht na ja vielleicht auch weil er ja in unserer Gesellschaft keine große. Können, also er hat ja keinen besonderen Raum oder er ist ja kaum sichtbar. Mhm. Ja, das wird das passiert hinter verschlossenen Türen, das das wird wirklich tabuisiert. Das war mir vorher schon irgendwie bewusst, aber doch irgendwie nicht so richtig, also eben nicht so, Vom Herzen. Eben auch nicht unter das ähm eben das Umfeld oft so unbeholfen ist, obwohl einige davon, also auch in meinem Freundeskreis hat eigentlich auch eher die Jüngeren getroffen, die da sehr unbeholfen waren, wurde auch einige waren, die äh selber ihren Vater schon verloren hatten, wo ich so dachte, eigentlich auch dachte, die haben da schon die Erfahrung, aber die haben das Ganze damit ganz anders umgegangen und haben das so von sich so, Also die, die dann, Für mich überraschend sage ich mal kühler auf mich zugekommen sind oder eben gar nicht auf mich zugekommen sind, weil sie nicht wussten, was sie sagen sollten oder nicht wussten, ob ich überhaupt drüber reden will und, Aber das ist ja eigentlich genau das. Man möchte ja oder vielleicht nicht jeder, Mhm. Die anderen von mir sprechen, aber meine Beobachtung ist schon, dass man sich ja das ist ja das, was einen in dem Moment und über Monat und auch Jahre dann am Tiefsten irgendwie bewegt, dann möchte man ja, ja auch darüber austauschen können. Mhm. Und das ist ja auch kein Muss, aber wenn man das Gefühl hat, man hat gar keine Möglichkeit. Und nimmt sich dann zurück ja selbst wenn ich das eben wirklich wichtig, dass der Tod und eben also der Tod, Geliebter Menschen und aber eben auch der eigene Tod äh anderen Platz, Vielleicht äh ähm gesellschaftlichen Bewusstsein hat einfach, weil das vieles relativiert und auch dieser unbeholfen, Halt irgendwie entgegenwirken kann, weil dann letztlich also in Trauerinnen könnte es leichter fallen, sich Hilfe zu suchen, vielleicht auch konkreter zu formulieren und denjenigen, ja die Begleiter oder das Umfeld hätte einfach mehr, Wisst ihr besser Bescheid letzten Endes wäre vielleicht informierter und äh nicht so unbeholfen im Umgang mit Trauernden und es wäre für alle irgendwie eine normalere Situation, weil's ja irgendwie auch normal ist und ich meine, Verlust und Trauer, das sind ja nun mal das eine ist eben das Kognitive, aber wenn man so was erlebt, Das ist ja auch auf körperlicher Ebene extrem spürbar. Trauer ist ja körperlich, Ja. Nur erschöpft und ja auch da ist es irgendwie vielfältig. Man ist ja wirklich dann es ist ja auch wieder so ein Sprichwort bis ins Mark erschüttert und das merkt man. Mhm. Und ähm jetzt habe ich auch den Faden verloren. Mist. Ja, ich habe das auch so empfunden. Also ich habe das so richtig empfunden wie so eine Wunde, ne. Also die versorgt werden muss und der Körper arbeitet wie wild ähm um das alles wieder ins Gleichgewicht zu bringen und ähm und, also einerseits äh habe ich gemerkt, brauche ich ganz viel Rückzug Und ganz viel Gefühl von Schutz auch, ne, weil diese Wunde eben geschützt werden muss und ähm gleichzeitig ist es aber was ganz Natürliches. Ähm da ist eine Wunde also ein bisschen ja auch wie nach der Geburt, ne, da hat man die Wunde in der Gebärmutter, Und das ist eine riesengroße Wunde und ähm die muss erst mal verheilen. Dafür braucht man ganz viel Ruhe und Unterstützung. Ähm und gleichzeitig ist es total natürlich und ähm und so habe ich das von Anfang an, erlebt und hatte auch wirklich ein ganz großes Glück, dass sich Menschen in meinem Umfeld hatte, die das total unterstützt haben, die da ganz, klar mit waren und ähm selber eben auch Erfahrungen schon hatten und damit umgehen konnten und ähm, Und ich hatte das große Glück, dass ich mir von Anfang an das so ja so für mich sorgen konnte ähm und das auch so wahrnehmen konnte. Äh, Und eben auch ganz doll einen Gang zurückschalten konnte mit allem, äh um das in Ruhe verarbeiten zu können und ähm, Ja und mich schmerzt schon die Vorstellung, ähm wie viele Menschen das nicht haben und wie viele Menschen dann so ein Umfeld fehlt. Ähm und die dann damit ganz alleine und auch damit überfordert sind so also, auch das Gefühl ähm funktionieren zu müssen und ähm irgendwie auch gar nicht richtig bei sich sein zu können, weil man denkt, man müsste irgendeinem Bild entsprechen. Mhm. Äh oder eben äh diese Annahmen eben, das Trauer ja nach dem ersten Trauerjahr äh wäre alles wie vorher. Es ist nichts wie vorher, der Mensch fehlt und dieser Verlust verändert einen auch manchmal grundlegend und ähm ja, Und wie genauso wie eine Geburt einen verändert, man ist ja auch nicht mehr der Mensch, der dann vorher und parallele ich meine letztlich über diese Aspekte des Mutterwerdens wird ja auch eigentlich viel zu wenig besprochen. Mhm. Ähm also es ist irgendwie im Bewusstsein und es wird gesagt, wie wichtig das ist, aber es ist ja zum Teil auch gar nicht so leicht. Man braucht eine gewisse Klarheit, um sich diesen Raum und diese Ruhe auch nehmen zu können. Mhm und hier äh ist einfach nicht unter allen Umständen gegeben und auch nicht äh wenn man trauert und da spielt eben auch eine große Rolle, ob das Umfeld dieses diese Sensibilität hat, Und dieses Gespür oder eben einfach auch das Wissen darum, was in dem Moment gut und wichtig ist und ich denke, in den meisten Fällen ist es nicht so. Mhm. Äh läuft dann eher so ein Programm ab. Was einfach in dem Moment nicht möglich sage ich mal äh, Wo es auch äh parallel gibt, bedürfnisorientiert ist. Ja das kann ganz schön schwer machen. Und eben noch zusätzlich verletzen und einen Druck äh aufbauen und auch dadurch, denke ich, können äh Traumatisierungen passieren. Also wenn äh den Ding nicht der natürliche oder die Dinge nicht ihren natürlichen Lauf nehmen können und diese Emotionen auf natürliche Art und Weise, durchlaufen können oder dass man mit diesen Emotionen diesen Prozess durchläuft. Ja. Ja. Ja total. Ich glaube es ist ganz, schwierig ähm, Das äh weil es gibt ja so Konzepte in unserer Gesellschaft und ähm man versucht sich sozusagen immer an diese Konzepte anzupassen oder man interpretiert vielleicht auch vieles anhand dieser Konzepte, vielleicht auch unbewusst und ähm, Und Gefühle werden eben interpretiert und ähm ich habe das als großes Glück empfunden, dass dieses Trauergefühl so stark war, dass ich gar nicht, erst, das machen konnte. Ich konnte da überhaupt kein Konzept drauflegen. Das war einfach dieses Gefühl, das hat mich überrollt, aber auch nicht so, dass ich mich hilflos dabei gefühlt hatte, sondern ich hab's einfach. Sein lassen, weil ich wusste, das ist gut. Das ist einfach dieses Gefühl und ich hatte Vertrauen, dass es gut ist. Also was heißt gut, ne? Also so das ist einfach natürlich ist ähm, so wie jedes andere Gefühl eben auch, wie Wut, wie Freude ähm und habe dann auch ähm. Dann eben teilweise auch diese Gleichzeitigkeit erlebt von Freude und Trauer und das war irgendwie total heftig, das zu erleben und Aber in dem Moment auch zu sehen, ja ich ähm werde da mit einem Konzept konfrontiert, dass man, ne, entweder man hat Freude oder man hat Trauer, aber irgendwie, Gleichzeitig geht ja gar nicht, aber natürlich äh man kann alle Gefühle gleichzeitig fühlen. Ähm, Ich habe das als großes Glück empfunden, dass ich das nicht in Frage gestellt habe, ähm als ich's halt so richtig heftig eben zum ersten Mal erlebt habe. Aber ähm wenn man eben in solchen Konzepten, gefangen ist oder eben es auch gewohnt ist, alles zu interpretieren, ähm dann könnte kann das auch wirklich, nochmal viel schmerzhafter sein, wenn man eben versucht das, nicht zu machen oder die Freude dann wegzudrücken, weil man denkt, ja man darf jetzt keine Freude empfinden oder so, ne? Oder was auch immer man dann eben macht. Ähm und da eben nicht einzugreifen, sondern das einfach zuzulassen. Und dann aber gleichzeitig auch nicht ähm darin unterzugehen so, ne? Ähm ich denke schon, Das ist manchmal nicht immer geht alleine. Also ich hatte vielleicht das Vertrauen auch, weil ich eben das Umfeld hatte, ähm das mir dieses Vertrauen, ermöglicht hat so aber wenn man das eben nicht hat dann ähm ja fände ich's finde ich eben auch diese Vorstellung toll, dass es da viel mehr Begleitung gibt und dass die auch viel selbstverständlicher ist, Ja, also der hat sich auch in den letzten Jahren ganz schön viel gewandelt. Also als mein Vater starb, da wusste ich, Also gut, ich hatte mich ja vorher auch gar nicht damit beschäftigt so großartig mit dem Thema, also so wie's die meisten Menschen geht und ähm überhaupt, Wie viel ähm auch diese. Also wenn quasi der Ton noch ganz frisch ist, diese Zeit bis zur Beerdigung, wie viel man da gestalten kann und ähm wie heilsam das sein kann und was da für Möglichkeiten gibt, das äh wussten wir alles nicht und wie viel Zeit man auch letztlich hat. Oder dass man sogar seinen Verstorbenen noch mal zu sich nach Hause holen kann, wo ich's möchte und den auch immer wieder besuchen kann. Und gerade wenn's halt auch so ein plötzlicher Tod ist, also, wie soll ich sagen, dann steht und fällt ganz viel. Also das war bei uns auch mehr als ungünstig. Ähm also ich war da null drauf vorbereitet, ich hätte noch nie einen toten Menschen gesehen und äh, Der Bestatter war halt wirklich äh wie aus einem schlechten Film so irgendwie so ein, Leichengräber. Also das gab dann null Begleitung und ähm jetzt, wo ich mich so intensiv damit beschäftige, Ja, das ist echt so viel wert und man kann aus so einem, also ja, also da wäre ich auch gar nicht auf die Idee gekommen oder ich wusste gar nicht, dass es sowas wie Lebensabschiedsfeiern gibt. Man kann damit ja auch ganz anders umgehen, das heißt ja auch nicht, dass man sich, freut, aber ähm da geht's ja auch irgendwie um diese Gleichzeitigkeit. Mhm. Der Verlust, der schmerzt so unglaublich und trotzdem. Kann man, denke ich, mal das Leben feiern oder das Leben des Menschen und, Da gibt's äh in alle Richtungen sehr viel Spielraum und sehr viel Potential und aber da kann einfach auch sehr viel schiefgehen so. Und das äh freut mich auf jeden Fall, für dich um zu hören, dass dein Umfeld da so sensibel mit dir umgegangen ist und dir den Raum gegeben und gelassen hat, mich da irgendwie einfach, aufgefallen hat an der Stelle wo du stehst, oder statt das verändert sich ja auch eigentlich permanent so. Ja stimmt. Ja dafür bin ich wirklich sehr sehr dankbar. Ja Wir werden ja auch demnächst noch eine richtige ganze Podcastfolge miteinander verbringen. Darauf freue ich mich auch schon total. Und ähm aber ich glaube, es dauert noch ein bisschen bis ich wieder so richtig drin bin. Ähm, Und ich bin total gespannt, wie dein Weg jetzt weitergeht und ich bin total berührt davon, ähm ja so wie offen und mutig du ähm, Ja dich diesem Thema äh mir gestellt hast, dass äh ist das falsche Wort. Also, dich dem Thema zugewendet hast ähm und ja was da sich jetzt alles entwickelt hat im letzten Jahr und ähm bin total gespannt, wie das weitergeht, wie sich das weiterentwickeln wird. Ja ich auch. Das war's für heute mit Chaoskunst und Muttermund. Der Podcast für ich freue mich, wenn ihr das nächste Mal wieder dabei seid.