Outtake: Was Menschen fühlen – Violetta Parisini
20.09.2023 12 min
Zusammenfassung & Show Notes
In der vorletzten Folge (#25) habe ich mit der Wiener Liedermacherin Violetta Parisini geprochen. Übers Liederschreiben, die (undankbare) Mutterrolle, übers Träumen und Aufwachen und natürlich ganz viel über Kreativität. Und weil mich die Antworten in unserem Warmup-Spiel am Anfang mal wieder so inspiriert haben, gibts ein paar von Violettas Antworten als Extrafolge für Euch.
Mehr über Violetta:
Hier gehts zur ganzen Folge:
#25 von Chaos, Kunst&Muttermund: Was Menschen Fühlen – Violetta Parisini
#25 von Chaos, Kunst&Muttermund: Was Menschen Fühlen – Violetta Parisini
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Foto: © Hanna Fasching
Transkript
Heute haben wir das Thema Mama Burnout. Lasst euch überraschen, es wird werden,
Bist du ein ganzes Stück? Ja.
Mutterkuchen. Das schmeckt ja lecker. Danke. Chaos Kunst und Muttermund.
Der Podcast für Kreativität und Mutterschaft.
Meer oder Berge?
Beides. Ähm ich liebe das Meer, aber ich halt's auch nicht ewig aus am Meer. Ähm,
Ich glaube, ich bin im Herzen immer ein Stadtmensch. Ich bin in einer Stadt aufgewachsen und ich wohne auch in einer Stadt und je älter ich werde, merke ich, dass die Natur mir wahnsinnig gut tut. Auch die Berge,
und das mich bewegen in ihnen.
Aber es ist nichts, was mir hm wo's mich so selbstverständlich hinzieht
Es muss irgendwie jemand anderer involviert sein, der sagt, komm, gehen wir auf den Berg oder die Kinder sollten auch einmal wandern oder so. Genau, während ähm,
Das Meer immer so ein sehnsuchtsort ist für mich. Mhm. Oder ein Sehnsucht. Es ist ja nicht ein Ort. Es ist ja,
Die meisten Orte sind ihr Meer, aber ähm vielleicht ist es ein Sehnsucht,
Gefühl, das irgendwie damit verbunden ist Weite und dem auch eben nicht zu Hause sein, weil ich eben nicht am Meer zu Hause bin. Mhm. Ähm,
und auch mit diesem Fremdsein, das danach sehne ich mich auch öfters ist er mehr und in den Bergen bin ich eher,
Zu Hause, weil eben in meiner Umgebung mehr Berge sind,
sonst irgendwas. Genau.
Neon oder Pastell? Pastell.
Hm ich mag so schrille Menschen und schrille Farben und schrille Partys und all das. Ich mag das total gern. Ich finde das voll cool. Mich zieht's da auch hin, aber ich,
bin ganz realistisch, dass ich eindeutig eher pastell bin und ähm glaube, das wird sich auch nicht mehr ändern.
Ich ziehe auch keine Pastellfarben an. Also sie sollen nicht zu weich und kuschelig sein. Es soll schon so ein bisschen bisschen Kontrast und ein bisschen Knall irgendwie dabei sein, aber ähm Neon ist ähm,
ziemlich weit weg von meiner meinem Naturzustand. Mhm.
Zufall oder Schicksal?
Uh, das ist aber schwierig.
Weder noch.
Also ich glaube ähm hm wie soll ich das sagen? Ich glaube ich glaube nicht ans Schicksal, dass von außen kommt.
Ich glaube schon, dass manche Dinge uns passieren, weil sie irgendwie so,
Gehirn, aber ich glaube eher, dass das so eine innere äh Verfasstheit ist, die uns irgendwo hinzieht und und deswegen,
Wird es dann zu unserem Schicksal, weil wir eben so sind, wie wir sind, weil wir gelernt haben, was wir gelernt haben, weil wir ähm.
In der Sprache sprechen, in der wir halt sprechen. Also das kann auch ähm,
Damit meine ich sozusagen nicht die die die die Sprache Deutsch oder die Sprache, was auch immer, sondern ähm wie wir in der Welt sind, wie wir mit unseren Mitmenschen irgendwie interagieren,
Und das glaube ich,
macht unser Schicksal. So, aber wenn ich jetzt zum Zufall schaue,
Glaube ich auch bei manchen Dingen nicht, dass sie einfach nur Zufall sind, sondern es ist auch so ein bisschen ein meine innere Verfasstheit,
hat mich in irgendeine Richtung gelenkt. Mhm. Und da bin ich jetzt und dann passiert mir entweder ein,
Zufall oder ich nenne es Schicksal, aber es ist es hat auf jeden Fall was mit mir zu tun und mit und und ich glaube, es hat auch mit den Entscheidungen zu tun, die ich frei bin zu treffen. Mhm.
Ähm ich kann mich gar nicht entscheiden, welche ich nehmen soll. Ähm ähm Philosophie oder Psychologie?
Uh beides,
Ich habe Philosophie studiert und habe das sehr geliebt und habe aber immer mich hat's eigentlich immer mehr zur Psychologie
gezogen, das habe ich aber erst im Nachhinein sozusagen realisiert, dass das, wofür ich mich so wahnsinnig interessiere, eigentlich,
mehr die Gefühle der Menschen sind als ihre Gedanken und ähm in der Philosophie geht's natürlich schon auch um Gefühle, aber ähm,
mehr in Gedanken oder ja ähm ich glaube am besten ist die Kombination,
Also ich habe das Gefühl, je älter ich werde, desto genauer nehme ich meine,
Umgebung war, beziehungsweise vielleicht stimmt das so nicht, sondern ich kann's nur besser einordnen für mich. Also ich kann Menschen irgendwie schneller erfassen. Mhm. Und das,
hat zu wohl damit zu tun, dass ich sozusagen Psychosoziale Erfahrung habe als auch,
viele Bücher gelesen habe und mir viele Gedanken gemacht habe darüber, wie,
Leben funktioniert, wie Menschen sind, äh wie miteinander irgendwie funktionieren kann. Mhm.
Mhm.
Staunen oder hinterfragen?
Also zuerst auf jeden Fall staunen,
weil Staunen ist urschön und staunen macht mich lebendig und ich glaube Lebendigkeit ist so, dass,
Höchste aller meiner Gefühle,
Alles ist so, wenn ich mir überlege, wie ich mich fühlen will, dann ist immer lebendig dabei. Mhm. Und das sagt für mich voll viel ähm und Staunen ist im,
im Moment des Staunens bin ich ganz ganz lebendig und gleichzeitig finde ich's natürlich total wichtig, dass man Dinge hinterfragt ähm,
Nur kommt mir vor, dass sie in den letzten Jahren hinterfragen zu so einem.
Es ist irgendwie so neu konnotiert mit so Leuten, die die dann so pseudo hinterfragen.
Und irgendwie Pseudo querdenken und so. Äh und das finde ich total schlimm, weil inzwischen,
nennen sich Menschen Skeptiker, die eigentlich die ganze Zeit nur im Kreis denken und,
Das also all diese schönen Worte sowie Hinterfragen oder skeptisch sein oder sogar Querdenken war mal ein schönes Wort? Ähm das ist jetzt alles so,
eng und ähm dumm irgendwie, also so.
Unreflektiert, unreflektiert und zwar ohne also so, das ist so mehr jetzt so ein Bestätigen von eigenen Annahmen als ein tatsächliches Hinterfragen. Ja.
Finde ich total spannend, ja. Mhm. Ja, also das ich finde das auch ich finde das so schlimm, weil das sind ja lauter Prozesse beziehungsweise Begriffe, die ja total wichtig sind.
Also wir wir müssen ja Dinge hinterfragen und und wir müssen skeptisch sein. Hm,
Aber man kann ja gar nicht sagen, ich bin skeptisch oder ich bin skeptikerin, weil da,
landet man ja sofort in so einem ganz schlimmen Eck also zu dem ich auf keinen Fall gehören will, um nichts in der Welt. Hm und ich glaube ähm ich glaube, da geht's,
eigentlich total viel um Verantwortung und ich glaube, dass so diesem,
diese Bubble, die ich jetzt meine, also so dieses ähm die hinterfragen alles und äh wir wissen, es gibt die große Weltverschwörung. Hm, dass das eigentlich ein.
Also hm, wie soll ich das sagen? Vielleicht verantwortungsloses Denken ist, weil sie geben die Verantwortung ab an etwas, was sie weder fassen noch verstehen können.
Und sprechen sich selbst sozusagen von der Verantwortung frei und wenn ich wirklich etwas hinterfragen will, dann,
nehme ich sozusagen in diesem Prozess mit, meine Verantwortung für alles, was ich,
für all meine Entscheidungen und auch bis zu einem gewissen Grad,
über die Art, wie ich leben kann in der Welt, in einer Demokratie, in wie auch immer. Natürlich ist viel von dem, wie wir leben, ja, uns einfach geschenkt worden und wir können überhaupt nichts dafür und wir sind einfach ähm
sehr,
Äh haben einfach richtig viel Glück gehabt, geboren zu sein, wo wir geboren sind. Also in meinem Fall in Wien ähm in im friedlichen Europa. Ähm das ist einfach mal nur Glück.
Aber so alles Weitere ist dann schon viel Verantwortung und ich habe das Gefühl, dass die Leute, die heutzutage von sich behaupten, sie seien Skeptiker,
Ähm diese Verantwortung nicht annehmen und das und das führt grad eben zu ganz schlimmen,
politischen Bewegungen. Mhm. Ja.
Ja, das ist echt eine superspannende Beobachtung. Also das zeigt ja auch ähm wie wichtig immer am Ende die Halterung hinter allem ist, ne? Die Haltung hinterfragen. Also mache ich das mal aus einer,
aus einer Ehrfurcht heraus, ne, oder aus einer ähm,
Ihr aus dem Bedürfnis mich selbst zu bestätigen und mir selbst Sicherheit zu geben, weil ich glaube, dieses Hinterfragen, was einen verletzlich macht, das ist ein ganz anderes als dieses Hinterfragen, was einen eher bestärkt so, ne, also ähm vielleicht ja,
Ist das auch noch mal so, muss man sich da auch selbst immer wieder hinterfragen beim Hinterfragen sozusagen? Ja stimmt, es geht total um die Haltung und es und irgendwie geht's auch drum, ob man ergebnisoffen hinterfragt oder ob man
Eigentlich immer schon das Ziel hat genau, oh mein Gott, ja.
Das war's für heute mit Chaos, Kunst und Muttermund. Der Podcast für Kreative. Ich freue mich, wenn ihr das nächste Mal wieder dabei seid.